Friedensprozess ins Stocken geraten Pompeo zu Vermittlungen in Afghanistan eingetroffen

Kabul · Die USA und die Taliban haben Frieden vereinbart, doch angesichts eines Streits zwischen zwei mächtigen afghanischen Politikern steht der Friedensprozess still. Der US-Außenminister will ihn vorantreiben.

 US-Außenminister Mike Pompeo.

US-Außenminister Mike Pompeo.

Foto: AP/Jacquelyn Martin

US-Außenminister Mike Pompeo ist am Montag in Kabul eingetroffen, um den mit den militant-islamistischen Taliban vereinbarten Friedensprozess flott zu machen. Pompeo dürfte versuchen, den Streit zwischen Präsident Aschraf Ghani und dessen Rivalen Abdullah Abdullah beizulegen, der das Präsidentenamt nach der Wahl im vergangenen Jahr ebenfalls für sich beansprucht. Dadurch sind die zwischen den USA und den Taliban vereinbarten innerafghanischen Friedensgespräche bislang nicht zustande gekommen.

Die USA haben mit den Taliban vereinbart, ihre Truppen binnen 14 Monaten aus Afghanistan abzuziehen, sofern die Taliban bestimmte Sicherheitszusagen erfüllen und unter anderem Terrorgruppen keinen Unterschlupf gewähren. In einem ersten Schritt sollen die USA ihre Truppen von 13 000 auf 8600 verringern. Diese Phase hat bereits begonnen.

Der US-Afghanistanbeauftragte Zalmay Khalilzad twitterte, derzeit werde über einen Gefangenenaustausch verhandelt. Laut Abkommen sollen die Taliban 1000 Regierungsbeamte und Soldaten freilassen, während die Regierung 5000 gefangene Taliban freigibt. Wegen des Streits mit Abdullah hat sich Ghani sich jedoch geweigert, Taliban freizulassen. Die afghanische Regierung hat den Vertrag auch nicht unterschrieben.

(ala/dpa/AFP)
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