Der Wahlkampf zwischen Donald Trump und Joe Biden um das Amt des US-Präsidenten im Weißen Haus ist entschieden: Joe Biden wird der 46. US-Präsident. Dabei fielen auch immer wieder Namen, die zwar nicht zur Wahl stehen, aber dennoch eine Rolle spielen, zum Beispiel im Zusammenhang mit Donald Trump. Einer von ihnen ist Mike Pompeo, der als einer der treuesten Unterstützer des 45. US-Präsident Donald Trump gilt.
Wer ist Mike Pompeo?
Mike Pompeo, dessen richtiger Vorname eigentlich Michael Richard lautet, ist unter Donald Trump der amtierende Außenminister der USA gewesen. Pompeo gehört wie Trump der Partei der Republikaner an. Das Amt des Außenministers unter US-Präsident Donald Trump bekleidet er seit dem 26. April 2018. Zuvor war er auf Trumps Vorschlag seit Januar 2017 Direktor des US-amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA. Davor vertrat er im Repräsentantenhaus den Bundesstaat Kansas.
Wann wurde Mike Pompeo geboren?
Geboren wurde der Politiker am 30. Dezember 1963.
Wo wurde Mike Pompeo geboren?
Pompeo wurde in Orange im US-Bundesstaat Kalifornien geboren. Die Stadt gehört zum Großraum von Los Angeles.
Was hat Mike Pompeo studiert?
Pompeo schloss 1994 ein Jurastudium an der Harvard University ab. Danach arbeitete er in einer Anwaltskanzlei in Washington D.C. Vor seinem Studium hatte Pompeo 1986 bereits an der United States Military Academy in West Point als Jahrgangsbester abgeschlossen. Danach diente er fünf Jahre in der Armee und war unter anderem in Bayreuth und West-Berlin stationiert. Am Golfkrieg nahm er nicht teil.
Wie fing Mike Pompeos politische Karriere an?
Der Ausgangspunkt für seine politische Karriere war eine Protestbewegung. 2009 entstand in den USA die Tea-Party-Bewegung. Anfangs war diese Bewegung libertär, später rechtspopulistisch. Sie richtete sich zunächst gegen die Wirtschaftspolitik des damaligen US-Präsidenten Barack Obama. Pompeo schloss sich dieser Bewegung an. In diesem Zusammenhang trat er in die Partei der Republikaner ein. Bei der Abgeordneten-Wahl 2010 wurde Pompeo in einem Wahlbezirk von Kansas gewählt und zog damit in das US-Repräsentantenhaus ein. Zwei Milliardäre und eine Lobbygruppe gehörten damals zu seinen wichtigsten Unterstützern. In den Jahren 2012, 2014 und 2016 wurde er wiedergewählt. Im Gespräch waren auch Kandidaturen für den US-Senat und als Gouverneur. Dazu kam es aber nicht. Stattdessen arbeitete er im Ausschuss für Energie und Handel sowie im Ausschuss für Geheimdienstangelegenheiten.
Seinen weiteren Werdegang verdankt er Donald Trump. 2016 nominierte ihn Trump für das Amt des Direktors des Auslandsgeheimdienstes CIA. Im Januar 2017 wurde Trumps Kandidat vom Senat im Amt bestätigt. Sein Mandat im Kongress legte er nieder. Nachdem sich Donald Trump und der türkische Präsident Erdogan auf eine gemeinsame Bekämpfung des Terrors verständigt hatten, reiste Pompeo in die Türkei. Dort standen die Unterstützung der USA für die kurdische Miliz in Syrien und der Kampf gegen die Gülen-Bewegung im Fokus. Der Anführer dieser Bewegung lebt in den USA.
Erneut war es Donald Trump, der den weiteren Werdegang Pompeos befeuerte. Im März 2018 entließ Trump seinen damaligen Außenminister Rex Tillerson. Donald Trump hatte Pompeo als dessen Nachfolger vorgesehen. Probleme bereitete Trump allerdings Rand Paul, ein republikanischer Abgeordneter im Senat. Er kündigte an, gegen Trumps Kandidaten zu stimmen, da dieser im Irakkrieg für Folter verantwortlich gewesen sei. Ohne die Stimme des Abgeordneten hätten Trump und die Republikaner keine Mehrheit gehabt. Das Weiße Haus und Donald Trump übten Druck auf Paul aus. Schließlich stimmte dieser im April 2018 für Trumps Wunschkandidaten. Auch auf einige Mitglieder der Demokraten übte das Weiße Haus Druck aus. So kam es, dass diese Abgeordneten ebenfalls für den von Donald Trump gewünschten Kandidaten stimmten. So wurde Donald Trumps Kandidat Teil der US-Regierung im Weißen Haus. Als US-Außenminister unter Trump installierte er ein Büro der Energieressourcen. Dieses engagiert sich in Trumps Auftrag vor allem gegen den Bau der Ostseepipeline Nord Stream 2.
Welche politischen Ziele verfolgt Mike Pompeo?
Als US-Außenminister unter US-Präsident Donald Trump unterstützte Pompeo die Aktivitäten des Geheimdienstes NSA. Er ist dafür, diesem Geheimdienst die Möglichkeit der totalen Überwachung, auch von Menschen außerhalb Amerikas, einzuräumen. Alle bürokratischen Hindernisse müssten beseitigt werden.
Im Bezug auf Terrorismus sieht Trumps ehemaliger US-Außenminister Mike Pompeo in allen muslimischen Politikern, die im Namen des Islams begangene Anschläge nicht verurteilen, potenzielle Komplizen der Terroristen. Diese Haltung brachte ihm viel Kritik ein. Eine weitere Haltung in Sachen Terror ist, dass er sich gegen die Schließung des Gefängnisses Guantanamo ausgesprochen hat. Er sprach sich auch dagegen aus, dass Ermittler keine Folter anwenden dürfen.
Schon zu seiner Zeit bei der CIA engagierte sich Pompeo in Donald Trumps Politik in Bezug auf Nordkorea. Im Namen von Donald Trump führte er Gespräche mit Nordkorea über deren Atom- und Langstreckenraketenprogramm. In diesem Zusammenhang war Pompeo bereits zweimal in Vertretung von Donald Trump zu Gast in Nordkorea und traf den dortigen Machthaber Kim Jong-un. Ihm gelang es, dass Nordkorea drei amerikanische Bürger freiließ. Bei einem Besuch eines hochrangigen Politikers Nordkoreas in den USA bereitete Trumps US-Außenminister Pompeo das Treffen zwischen Donald Trump und Kim Jong-un vor. Das Treffen Trumps mit dem nordkoreanischen Machthaber entspannte die Lage der beiden Länder zueinander.
Ein weiteres außenpolitisches Feld, auf dem sich der frühere US-Außenminister Pompeo engagiert, ist der Iran. Pompeo setzte sich wie der frühere US-Präsident Trump dafür ein, dass der Iran keine Atomwaffen produziert. Notfalls müsse dieses Ziel militärisch erreicht werden. Der Iran würde den weltweiten Terror unterstützen. Folgerichtig sei daher seine Haltung gegenüber Israel. Dessen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sei ein treuer Partner Amerikas. Der israelische Siedlungsbau im Westjordanland sei völlig legal.
Eine weitere Bedrohung sah Pompeo in Russland. Das Land verhalte sich aggressiv und unternehme zu wenig im Kampf gegen den IS. In diesem Zusammenhang beschuldigte Mike Pompeo Barack Obama, Russland nach Syrien eingeladen zu haben.
Als ehemaliger Geheimdienstdirektor und Befürworter der NSA ist Pompeo wie Trump ein Gegner der Enthüllungsplattform WikiLeaks. Dessen Gründer Julian Assange sei ein Betrüger und Feigling, sagte er einst. Assanges Ziel sei es, im Rampenlicht zu stehen. WikiLeaks unterstütze mit seinem Vorgehen Diktatoren. Im Zusammenhang mit Enthüllungen forderte Donald Trumps US-Außenminister Pompeo auch die Auslieferung von Edward Snowden. Die einzige gerechte Strafe für Snowden sei die Todesstrafe.
Pompeo setzt sich aber auch gegen den Umweltschutz ein. Seiner Meinung nach sind sich Wissenschaftler nicht einig über den Klimawandel. Statt der Umwelt müssten amerikanische Familien mehr im Mittelpunkt stehen. Die steuerliche Förderung von Windenergie müsse abgeschafft werden. Alle von Barack Obama unterstützten Bemühungen beim Umweltschutz lehnt er ab. Gleiches gilt für Obamas Gesundheitsreform.
Auch gesellschaftspolitisch fällt Mike Pompeo immer wieder auf. So ist er gegen Abtreibungen und gleichgeschlechtliche Ehen. Außerdem ist er dagegen, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel als solche gekennzeichnet werden müssen. Als problematisch sehen viele US-Amerikaner auch Pompeos Zugehörigkeit zur Waffenlobby und dass diese ihn unterstützt.
Aktuell macht Mike Pompeo von sich Reden, indem er wie Trump China vorwirft, für die weltweiten Corona-Infektionen verantwortlich zu sein. Das Land habe die Gefahr der Corona-Infektionen vertuscht, um Schutzausrüstungen zu horten. Dabei stützt er sich auf Geheimdienstinformationen. China habe die Corona-Infektionen heruntergespielt. Außerdem habe China der Weltgesundheitsinformation die Information vorenthalten, dass die Corona-Infektionen ansteckend sind. Nachdem bekannt geworden war, dass Donald Trump und seine Ehefrau Melania Trump unter Corona-Infektionen leiden, gab er bekannt, dass seine letzte Begegnung mit Trump im Weißen Haus schon zwei Wochen her sei. Ein Corona-Test fiel negativ aus.
Im Wahlkampf um das Weiße Haus und das Amt des US-Präsidenten trat Ex-Außenminister Pompeo als Unterstützer Trumps auf. Der frühere US-Präsident befahl ihm unter anderem, E-Mails von Hillary Clinton zu veröffentlichen. Auch im Wahlkampf von Donald Trumps Gegenkandidat Joe Biden spielt er eine Rolle. Joe Biden wirft Pompeo eine eklatante Amtsführung vor. Auch dass er bei einem Israelbesuch Wahlkampf für Donald Trump machte, wirft Joe Biden ihm vor.
Eine Gemeinsamkeit mit Donald Trump ist seine Vorliebe für den Kurznachrichtendienst Twitter. So rief Donald Trumps wichtigster Unterstützer Armenien und Aserbaidschan via Twitter zur Waffenruhe auf. Per Twitter kritisierte er unter anderem den Vatikan bezüglich Bischofsernennungen in China. Entgegenkommen dürfte ihm wie Donald Trump, dass Twitter im US-Wahlkampf Konten von Politikern besonders schützt. Pompeos Haltung entspricht in vielen Bereichen der des Ex-US-Präsidenten. Donald Trump sagte einmal, dass er mit niemandem im Weißen Haus so wenig streite wie mit ihm. Donald Trump meinte diese Aussage als Lob.
Wann war Mike Pompeo in Deutschland?
Legt man seine Aufenthalte in Deutschland streng aus, muss man sagen, dass sich Trumps US-Außenminister Pompeo zwischen 1986 und 1988 das erste Mal in Deutschland aufhielt. Als Außenminister kam er im Januar und im November 2019 nach Deutschland. Ein richtiger Deutschlandbesuch war vor allem der zweite. Während die deutsche Politik wichtige Themen von Donald Trumps Politik ansprechen wollte, wie das Vorgehen bei der Pipeline Nord Stream 2 und den Umgang mit Huawei, war Trumps US-Außenminister Pompeo vor allem daran gelegen, zu betonen, wie wichtig die Rolle seines Landes bei der deutschen Wiedervereinigung war.
Erst im September 2020 zeigte sich Mike Pompeo enttäuscht über die deutsche Regierung und forderte härtere Sanktionen gegen den Iran.
Warum war Mike Pompeo in Deutschland?
Sein erster Aufenthalt in der 1980er Jahren war eher unfreiwillig. Damals war Pompeo Soldat und als solcher in Bayreuth stationiert.
Im Januar 2019 kam er als Vertreter von Donald Trump zur Libyen-Konferenz nach Berlin. Im Namen Trumps drängte er auf eine nachhaltige Waffenruhe in dem Land. Ebenfalls im Namen Trumps forderte er auch, dass sich ausländische Mächte aus dem Konflikt heraushalten. Die Konferenz fand auf Drängen von Bundeskanzlerin Angela Merkel statt.
Seinen zweiten offiziellen Besuch in Deutschland unternahm Pompeo im November 2019. Anlass waren 30 Jahre Mauerfall. An Gesprächen über die Politik Donald Trumps zeigte er wenig Interesse. Stattdessen überbrachte er Trumps Glückwünsche und die des Weißen Hauses zur Wiedervereinigung und betonte die Rolle der USA in dem Zusammenhang.
Ist Mike Pompeo verheiratet?
Trumps früherer US-Außenminister Mike Pompeo heiratete 1986 Leslie Libert. Elf Jahre später ließ er sich scheiden. Später heiratete er Susan Mostrous.
Hat Mike Pompeo Kinder?
Eigene Kinder hat Mike Pompeo nicht. Stattdessen adoptierte Donald Trumps wichtigster Unterstützer den Sohn seiner Frau.
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