Attacken im Golf von Oman USA sehen in Iran Urheber für Angriffe auf Öltanker

Washington · Für die USA ist klar, wer hinter den mutmaßlichen Angriffen auf die beiden Tanker im Golf von Oman steckt. „Es ist die Einschätzung der US-Regierung, dass die Islamische Republik Iran verantwortlich für die Angriffe ist.“

 Mike Pompeo bei seiner Pressekonferenz zu den Vorfällen im Persischen Golf.

Mike Pompeo bei seiner Pressekonferenz zu den Vorfällen im Persischen Golf.

Foto: AFP/WIN MCNAMEE

Das sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Donnerstagabend in Washington bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Diese Einschätzung basiere unter anderem auf Geheimdienstinformationen, auf den eingesetzten Waffen und auf ähnlichen Angriffen in jüngster Vergangenheit. Auf Twitter schrieb Pompeo, die Angriffe seien eine Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit und eine „nicht hinnehmbare Eskalation der Spannung durch den Iran“. Am Abend wollte sich in New York der UN-Sicherheitsrat mit dem Vorfall befassen. Mehrere Diplomaten bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass die USA die Gespräche hinter verschlossenen Türen beantragt haben.
Zuvor hatte UN-Generalsekretär Antonio Guterres vor einer „großen Konfrontation“ gewarnt. „Ich nehme den Vorfall in der Straße von Hormus mit tiefer Besorgnis zur Kenntnis. Ich verurteile jeden Angriff auf zivile Schiffe scharf“, sagte Guterres vor dem UN-Sicherheitsrat. Es müsse festgestellt werden, wer für die Taten verantwortlich sei. „Und wenn es etwas gibt, was die Welt sich nicht leisten kann, ist es eine große Konfrontation in der Golf-Region.“

Die schweren Zwischenfälle mit Tankern am Golf haben die Spannungen zwischen dem Iran und seinen arabischen Erzrivalen weiter erhöht. Betroffen waren am Donnerstag ein von einem deutschen Unternehmen gemanagter Frachter sowie ein Schiff einer norwegischen Reederei. Die norwegische Seefahrtsbehörde bestätigte einen Angriff auf den Öltanker „Front Altair“. Das norwegische Unternehmen Frontline meldete eine Explosion und einen Brand an Bord.

Die deutsche Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) teilte mit, auch der mit Methanol beladene Tanker „Kokuka Courageous“ sei im hinteren Teil beschädigt und ein Besatzungsmitglied sei leicht verletzt worden. Die 21 Seeleute an Bord wurden von einem US-Marineschiff aufgenommen, wie ein Londoner Sprecher des in Singapur ansässigen Schiffsmanagement-Unternehmens sagte. Die Ladung sei intakt, der Frachter drohe nicht zu sinken. Auch die japanische Firma Kokuka Sangyo erklärte, ihr Tanker „Kokuka Courageous“ sei betroffen.

(felt/dpa)
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