Entschädigung für beschädigte Patrouillenboote Japan erhebt neue Forderungen an China

Tokio (RPO). Die Krise zwischen China und Japan geht in eine neue Runde: Der japanische Kabinettssekretär Yoshito Sengoku hat am Montagmorgen angekündigt, von China die Kosten für die Reparatur von Patrouillenbooten der Küstenwache zu verlangen.

Am Wochenende hatte Peking seinerseits eine Entschuldigung und eine finanzielle Entschädigung für die Festnahme des Kapitäns eines Fischkutters verlangt, der mit den Patrouillenbooten kollidiert war. Ihren Ausgangspunkt hatte die Krise vor mehr als zwei Wochen genommen, als das chinesische Schiff in die Gewässer einer von beiden Ländern beanspruchten Inselgruppe vorgedrungen war.

Am Samstag ließ Japan den Kapitän des chinesischen Schiffs zwar frei, Peking ließ es aber nicht dabei bewenden, sondern feuerte den Konflikt weiter an. Japan lehnte eine Entschuldigung ab. Die Reaktion Sengokus zeigt nun, dass sich Tokio dies nicht bieten lassen will.

In dem Streit geht es um mehr als beschädigte Schiffe oder den Anspruch auf kleine Inseln: Die beiden mächtigsten Staaten der Region ringen um die Vorherrschaft. Besonders wichtig ist es für die asiatischen Länder, nicht das Gesicht zu verlieren. Jede weitere Provokation macht es nun schwerer, den Konflikt einvernehmlich zu lösen.

Der Fischkutter war Anfang September mit einem japanischen Patrouillenboot in der Nähe einer Inselgruppe zusammengestoßen, die von den Japanern Senkaku und von den Chinesen Diaoyu genannt wird und die von reichen Fischgründen umgeben ist. Die 190 Kilometer östlich von Taiwan gelegenen Inseln werden von Japan verwaltet, aber auch von China und Taiwan beansprucht.

(apd/das)
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