Kolumne Studentenleben Groetjes uit Amsterdam

Unser Autor verbringt ein Auslandssemester in den Niederlanden. Er erzählt vom Studienalltag in Amsterdam, von vielen neuen Eindrücken und spannenden Begegnungen.

 Studiert aktuell in Amsterdam: Sebastian Klomp.

Studiert aktuell in Amsterdam: Sebastian Klomp.

Foto: Sebastian klomp/Sebastian Klomp

Ein kleines Boot treibt durch das in der Sonne glitzernde Wasser. Aus einem geöffneten Fenster ist leise Radiomusik zu hören. Nach den letzten recht regnerischen Wochen genießen nun viele die Sonne vor den hübschen Cafés und Restaurants. Suchend schaue ich umher und gucke nach einem freien Platz, um mein Fahrrad abzustellen. Das mag zwar noch nach Rheinpromenade klingen, doch tatsächlich schließe ich gerade mein Fahrrad an einer der kleinen Brücken ab, die über die vielen Amsterdamer Grachten führt. Entlang des Kanals schaukeln die typischen Hausboote und natürlich liegt ein leicht süßlicher Geruch von Cannabis in der Luft. Es sind wenig Autos zu sehen, denn in dieser Stadt ist man immer mit dem Fahrrad unterwegs.

Seit nun über einem Monat wohne ich für mein Auslandssemester in den Niederlanden, genauer gesagt in Diemen, knapp 20 Minuten Fahrradweg vom Amsterdamer Zentrum entfernt. Eigenes Zimmer, eigenes Bad, die Küche teile ich mir mit einem Niederländer, einer Engländerin und zwei Spanierinnen. In meinem Wohnheim leben vor allem internationale und Erasmus-Studierende. So hat man zwar relativ wenig Kontakt zu den „Locals“, also den Einheimischen, aber stattessen einen Einblick in viele andere Kulturen, lernt täglich interessante Menschen kennen und hofft, dass man sich irgendwie die vielen Namen merken kann.

Gesprochen wird Englisch, genauso wie in der Uni. Die „Universiteit van Amsterdam“ teilt sich auf in den naturwissenschaftlichen Campus, der sich mit seinen Laboren und Hörsälen im Osten der Stadt befindet und den Universitätsgebäuden der Geistes- und Sozialwissenschaften, die sich über das historische Stadtzentrum verteilen.

Ein Semester ist hier in drei Unterblöcke aufgeteilt, die jeweils zwei Monate andauern und zwischen denen die Prüfungen und Hausarbeiten abgegeben werden müssen. So hat man nicht wie in Deutschland Kurse, die sich über das gesamte Semester erstrecken, sondern in jedem Block zwei bis drei Seminare sehr intensiv. Dann muss man sich im nächsten Block wieder auf völlig neue Themen einstellen.

Trotzdem findet sich natürlich Zeit auch die vielen Museen zu entdecken und lange Abende und Nächte am Rembrandtplein zu verbringen. Hier sind die vielen Bars und Clubs der Stadt, die endlich geöffnet haben und in denen nun wieder viele Studierende tanzen und feiern. Oder man trifft sich in den Wohnheimküchen und kocht und trinkt sich durch die verschiedenen Heimatländer der anderen Austauschstudierenden.

Es gibt noch viel zu erleben und ich freue mich schon sehr, auf die intensiven nächsten fünf Monate.

Tot ziens!

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