Bundesinnenminister Otto Schily hatte eingeladen Rund 15.000 Teilnehmer bei Dankesfeier für Hochwasserhelfer

Leipzig (rpo). Am Dienstag wurde in Leipzig den zahlreichen Helfern der Flutkatastrophe gedankt. An der festivität nahmen insgesmt rund 15.000 Frauen und Männer teil.

"Dank im Namen aller Deutschen" sprach Bundespräsident Johannes Rau den rund 15.000 Fluthelfern aus. Die Frauen und Männer von Bundeswehr, Technischem Hilfswerk und anderen Hilfsorganisationen nahmen an einer zentralen Feier teil, mit der sich die Bundesregierung für den Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe bedanken wollte. Rau betonte: In der Stunde der Not hätten sie und viele Freiwillige "spontane Nächstenliebe" gezeigt.

Das Staatsoberhaupt nannte die Jahrhundertflut vom August das "schlimmste Ereignis der Nachkriegszeit". Neben den professionellen Helfern dankte er auch den tausenden Freiwilligen, die in den betroffenen Regionen mitgearbeitet hatten. So hätten sich 50 Schüler aus Lilienthal bei Bremen spontan nach Dessau aufgemacht, um vor Ort zu helfen. "Während der Flut sind viele Vorurteile gegen junge Menschen in Deutschland widerlegt worden", sagte Rau unter dem Jubel der Festteilnehmer.

Auch Bundesinnenminister Otto Schily sprach den Helferinnen und Helfern "Dank, Anerkennung und Bewunderung" aus. Verteidigungsminister Peter Struck wurde vor allem von den Bundeswehrangehörigen gefeiert, als er sagte, er wolle "die Kompaniechefs daran erinnern, dass jedem Helfer drei Tage Sonderurlaub zustehen". Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt meinte, die Einsatzkräfte hätten den Menschen in Sachsen den Mut zum Wiederaufbau gegeben. Er bedankte sich vor allem dafür, dass zahlreiche Hilfskräfte auch nach dem Sinken der Pegelstände noch vor Ort geblieben seien und bei der Beseitigung der Flutfolgen geholfen hätten.

Höhepunkt der Veranstaltung, zu der die Bundesregierung eingeladen hatte, waren am Nachmittag Konzerte von Nena sowie Uwe Ochsenknecht. Insbesondere Nena begeisterte die Zuhörer mit einer Zusammenstellung ihrer größten Hits. Ob "Wunder gescheh'n" oder "99 Luftballons", Nena und ihre Band hatten Tausende vor der Bühne fest im Griff. Die Hochwasserhelfer sangen und tanzten zu den Klängen der "Neuen Deutschen Welle", zu deren Hochzeiten sie selbst teilweise noch gar nicht geboren waren.

Die 15.000 Teilnehmer am von Kai Pflaume moderierten Dankesfest hatten die Reise nach Leipzig stellvertretend für die fast 130.000 Frauen und Männer von Bundeswehr, Bundesgrenzschutz, THW und weiterer Hilfsorganisationen angetreten, die während der Flutkatastrophe in ganz Deutschland im Einsatz waren.

(RPO Archiv)
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