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NSU-Prozess in München Die Zschäpe-Anwälte tragen ihren Streit offen aus

München · Der Streit zwischen den Verteidigern der mutmaßlichen Rechtsterroristin Beate Zschäpe ist am Montag zu einer offenen Auseinandersetzung im NSU-Prozess eskaliert.

 Beate Zschaepe (2. von rechts) wird von auf dieser Archivaufnahme von ihren Anwälten Anja Sturm, Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl, Hermann Borchert und Mathias Grasel (von links) flankiert.

Beate Zschaepe (2. von rechts) wird von auf dieser Archivaufnahme von ihren Anwälten Anja Sturm, Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl, Hermann Borchert und Mathias Grasel (von links) flankiert.

Foto: ap

Zschäpes Wahlverteidiger Hermann Borchert unterbrach einen Vortrag von Pflichtverteidiger Wolfgang Heer. Heer beanstandete darin mehrere Fragen als "ungeeignet oder nicht zur Sache gehörig", die Nebenkläger an Zschäpe gerichtet hatten. Borchert stoppte Heer und verlangte eine Besprechungspause. Er wolle zunächst mit Zschäpe klären, ob Heers Vortrag in ihrem Sinne sei. Daraufhin unterbrach das Gericht die Sitzung.

Borchert kündigte außerdem an, es werde im Laufe des Prozesstags eine neue Erklärung seiner Mandantin geben. Das Verhältnis zwischen Zschäpe und ihren drei Pflichtverteidigern Heer, Stahl und Sturm gilt seit langem als zerrüttet.

Die Vernehmung eines Zeugen, der im Jahr 1999 an einer Schlägerei von Jenaer Rechtsextremisten beteiligt gewesen sein soll, fiel am Montag aus, weil der Zeuge nicht erschien. Rechtsanwalt Olaf Klemke, der den Mitangeklagten Ralf Wohlleben verteidigt, beantragte, den Mann zwangsweise vorzuführen, ihm die entstandenen Kosten aufzuerlegen und ein Ordnungsgeld gegen ihn zu verhängen. Darüber entschied das Gericht zunächst nicht.

Hauptangeklagte im NSU-Prozess ist Beate Zschäpe. Sie ist die einzige Überlebende des "Nationalsozialistischen Untergrunds". Die Bundesanwaltschaft hat sie als Mittäterin an den zehn überwiegend rassistisch motivierten Morden und zwei Sprengstoffanschlägen angeklagt, die dem NSU angelastet werden.

(felt/dpa)
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