Brief an Parteikollege Klöckner fordert mehr Hilfe für Ernährungsbranche und Bauern

Belin · Die Corona-Krise stellt Deutschland vor massive Herausforderungen, auch die Landwirtschaft ist betroffen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner setzte sich nun für zusätzliche Erleichterungen für Bauern und die Ernährungsbranche ein. Hierzu schrieb sie einen Brief.

 Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner.

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner.

Foto: AP/Annegret Hilse

Es sei geboten, die Unternehmen über Liquiditätshilfen und Kurzarbeitergeld hinaus zu unterstützen, schrieb die CDU-Politikerin Julia Klöckner in einem Brief an ihren Parteikollegen und Kanzleramtschef Helge Braun, den das Ministerium am Donnerstag veröffentlichte. Wenn die Coronakrise länger andauere, könne es zu Engpässen kommen, zunächst bei Lebensmitteln mit niedrigem Selbstversorgungsgrad wie Obst und Gemüse.

Konkret schlug Klöckner etwa vor, Wege zu finden, Betriebe auch offen zu halten, wenn Beschäftigte erkrankten, weil eine Übertragung des Virus' über Produkte unwahrscheinlich sei. Insbesondere in Regionen, in denen Obst und Gemüse angebaut wird, sollten aus ihrer Sicht dezentrale Corona-Prüfstellen eingerichtet werden, für Saisonarbeitskräfte schlägt Klöckner eine „Passierscheinregelung“ vor, damit diese auch durch Länder wie Österreich, Ungarn, Polen oder Rumänien nach Deutschland kommen können. Zudem sollten Erntehelfe länger als die sonst erlaubten 70 Tage in Deutschland arbeiten dürfen.

Klöckner regte weiter an, ausnahmsweise auch mehr als zehn Stunden Arbeit am Tag zu erlauben, die erlaubte Wochenarbeitszeit zu erhöhen oder Sechs-Tage-Wochen ohne kurzfristigen Ausgleistag zu bewilligen, damit Unternehmen es ausgleichen können, wenn Mitarbeiter ausfallen. Über die Aufhebung der 450-Euro-Grenze für Minijobber und andere könne ein Anreiz geschaffen werden, vorübergehend in der Landwirtschaft zu arbeiten.

(ala/dpa)
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