Nach Flüchtlingsunglück vor Lampedusa Zahl der ertrunkenen Opfer steigt auf 232
Lampedusa · Nach der verheerenden Schiffsunglück vor der italienischen Insel Lampedusa ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 230 gestiegen. Taucher der Küstenwache bargen am Montag weitere 38 Leichname, so dass sich die Zahl der Toten auf 232 erhöhte.
Montag war der erste Tag, an dem die Taucher ins Innere des Schiffs vordringen konnten. Bislang waren nur Leichen außerhalb des Schiffswracks und von der Kommandobrücke des Schiffs geborgen worden, erklärte Filippo Marini von der Küstenwache. Er rechnet damit, dass es mindestens zwei Tage dauern werde, bis die Suche dort abgeschlossen ist, wenn die Arbeiten noch am Montag wieder aufgenommen werden können.
Für die Bergungstaucher sind die Arbeiten im Wrack belastend und äußerst anstrengend. Sie können maximal zehn Minuten unter Wasser bleiben. Einer von ihnen, Riccardo Nobile, berichtete, was für schreckliche Bilder sich ihm unter Wasser boten: "Es ist mir schwer gefallen, ihnen in die Gesichter zu sehen, ihre Wunden, der gequälte Ausdruck, die ausgestreckten Arme", sagte er. "Es war extrem schwierig. Aber es ist unser Job."