Sicherheitskontrollen durchbrochen Auto rast durch Tor in Vatikanstaat – Mann festgenommen

Rom · Schreck im Vatikan: Ein Auto durchbricht mit hoher Geschwindigkeit ein Tor des kleinen Staates. Doch die Entwarnung kommt schnell. Dem Pressebüro des Heiligen Stuhls zufolge stieg der Fahrer unaufgefordert aus.

Ein Mitglied der Schweizer Garde am Santa Anna-Tor zum Vatikan nach dem Vorfall am späten Donnerstagabend.

Ein Mitglied der Schweizer Garde am Santa Anna-Tor zum Vatikan nach dem Vorfall am späten Donnerstagabend.

Foto: AP/Andrew Medichini

Ein Auto ist am Donnerstagabend durch ein Tor in den Vatikanstaat gerast. Das Auto erreichte das östliche Sant'Anna-Eingangstor des Vatikans und durchbrach mit hoher Geschwindigkeit die beiden Kontrolltore der Päpstlichen Schweizergarde und des Gendarmeriekorps des Vatikanstaates, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Zunächst näherte sich demnach das Auto und wurde von der Schweizergarde abgewiesen. Nach einem Manöver kehrte es zurück und raste in den Vatikan.

Bei dem Versuch, das Auto zu stoppen, gab eine der vatikanischen Einsatzkräfte einen Schuss mit seiner Pistole auf die Vorderreifen des Fahrzeugs ab, wie das Pressebüro des Heiligen Stuhls mitteilte. Obwohl er das Fahrzeug am linken vorderen Kotflügel traf, setzte der Wagen demnach seine Fahrt fort. Das Auto erreichte indes den Innenbereich hinter dem Tor und den Cortile di San Damaso, den zentralen Hinterhof des Apostolischen Palastes. Der Fahrer stieg dort unaufgefordert aus und wurde dort von den Einsatzkräften festgenommen, hieß es weiter.

Der etwa 40-jährige Mann Der Mann - laut Nachrichtenagentur Ansa ein Italiener - wurde umgehend ärztlich untersucht. Die Ärzte der Gesundheitsdirektion des Vatikanstaates stellten bei ihm „psychophysische Veränderungen“ fest. Der Mann befindet sich den weiteren Angaben des Heiligen Stuhls nun in der vatikanischen Gendarmeriekaserne in Gewahrsam.

Für Papst Franziskus dürfte zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden haben: Er lebt auf der anderen Seite des Vatikans im Gästehaus Santa Marta, während frühere Oberhäupter der katholischen Kirche noch in ihrer Privatwohnung im Apostolischen Palast residierten. Üblicherweise würde er zum Zeitpunkt des Vorfalls gegen etwa 20 Uhr zu Abend essen und sich in seine Gemächer zurückziehen.

Nach dem Vorfall mit dem Auto wurde über Funk ein Alarm ausgelöst und das Wachpersonal schloss ein Zugangstor, durch das man auf die Rückseite des Petersdoms, in die Vatikanischen Gärten sowie zum Santa-Marta-Platz mit dem dortigen Gästehaus gelangt. Der Apostolische Palast wird rund um die Uhr von der Schweizergarde und von Polizisten an verschiedenen Kontrollpunkten bewacht.

(peng/dpa)
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