Kalabrien nur ein Beispiel Wer an diesen Traumstrand zieht, bekommt 28.000 Euro Begrüßungsgeld

Düsseldorf · Einige Orte auf der Welt versuchen, mit kreativen Mitteln neue Einwohner zu gewinnen. Welche Regionen und Kommunen das sind – und welche Anforderungen Sie erfüllen müssen, um die Zuschüsse zu erhalten.

 Im süditalienischen Kalabrien werden neuen Einwohnern Prämien in Höhe von 28.000 Euro gezahlt. Das Geld muss jedoch in die Gründung eines Unternehmens fließen. Im Bild: Der wunderschöne Badestrand von Tropea.

Im süditalienischen Kalabrien werden neuen Einwohnern Prämien in Höhe von 28.000 Euro gezahlt. Das Geld muss jedoch in die Gründung eines Unternehmens fließen. Im Bild: Der wunderschöne Badestrand von Tropea.

Foto: Pixabay/temporalex

Viele Menschen träumen davon, trauen tun es sich nur die wenigsten: Auswandern bietet eine völlig neue Lebenserfahrung, ist aber auch mit jeder Menge Aufwand und Ungewissheit verbunden. Doch während einige Metropolen auf der Welt über Überbevölkerung und Wohnungsnot klagen, versuchen andere, meist kleinere Regionen, verzweifelt, Menschen mit Anreizen wie Geldprämien oder Geschenken zu sich zu locken.

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Der Auslöser ist häufig Einwohnerschwund: Menschen verlassen ihre Dörfer und Städte, Unternehmen am Standort stehen vor dem Aus und können Investoren nicht überzeugen, weil Fachkräfte abwandern und der Nachwuchs fehlt. Schulen müssen wegen sinkender Anmeldezahlen schließen. So wird teilweise aus einst lebendigen Zentren Stück für Stück eine Geisterstadt.

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Um sich vor einem solchen Szenario zu schützen, setzen einige Regionen und Kommunen auf kreative Mittel zur Gewinnung neuer Einwohner, die das Leben vor Ort wieder aufmischen. Wo Sie Prämien für einen Umzug bekommen, zeigen wir Ihnen hier.

An diesen Orten gibt es Prämien für einen Umzug:

  • Albinen, Schweiz: Das schweizerische Dorf im Kanton Wallis hat 2018 eine Wohnbauförderung eingeführt. Das kleine Dorf mit 250 Einwohnern zahlt Menschen mit Schweizer Pass oder einer Niederlassungserlaubnis Beträge von 25.000 Franken pro Person und 10.000 Franken pro Kind, wenn sie dort hinziehen. Tatsächlich müssen die potenziellen neuen Einwohner jedoch ein bewilligungsreifes Bauprojekt oder einen Kaufvertrag vorlegen, eine Mindestsumme von 200.000 Franken in Renovierung oder Hausbau investieren, jünger als 45 Jahre alt sein und mindestens zehn Jahre in dem Dorf wohnen bleiben.
  • Griegos, Spanien: Das kleine Dorf liegt in der Sierra de Albarracin, am Fuße der Kalksteinplattform Muela de San Juan und hat nur rund 130 Einwohner. Um neue Einwohner anzulocken, stellt die Gemeine Neuankömmlingen Jobs bereit und übernimmt für drei Monate die Miete. Danach kostet die Miete nur 225 Euro, für jedes schulpflichtige Kind entfallen davon jeweils 50 Euro.
  • Ponga, Spanien: Die Gemeinde in der autonomen Region Asturien zahlt Pärchen, die sich dort niederlassen, 3000 Euro Prämie und legt für jedes dort neu geborene Kind noch einmal dieselbe Summe obendrauf.
  • Rubia, Spanien: In der Gemeinde Rubia in Galizien setzt man auf ähnliche Initiativen, um dem Bevölkerungsrückgang entgegenzuwirken. Das Einkommen von neuen Einwohner wird hier mit 100 bis 150 Euro pro Monat aufgestockt.
  • Presicce-Acquarica, Apulien: Presicce-Acquarica ist eine Gemeinde, die aus den beiden Städten Presicce und Acquarica del Capo besteht. Sie liegt an der Südspitze der italienischen Region Apulien. Weil viele der ehemaligen Einwohner abgewandert sind, arbeitet die Stadtverwaltung derzeit an Anreizen für potenzielle neue Hausbesitzer und Einwohner. Wer seinen Wohnsitz in die süditalienische Stadt verlegt und in ein Haus investiert, das vor 1991 gebaut wurde (was auf etwa 30 Prozent der Immobilien in der Stadt zutrifft), bekommt einen Zuschuss von 30.000 Euro von der Stadtverwaltung gestellt. Diese können auch für Renovierungsarbeiten genutzt werden. Zudem zahlt die Stadt eine Prämie von 1000 Euro für Neugeborene.
  • Sizilien, Italien: Inspiriert durch die Idee eines früheren Bürgermeisters besteht in sizilianischen Dörfern die Möglichkeit, Häuser für einen Euro zu erwerben. Die Aktion wurde inzwischen aber landesweit ausgebaut. Hier sehen Sie, welche Kommunen mitmachen, die konkreten Angebote sehen Sie auf den Websites der jeweiligen Gemeinden. Notar- und Übertragungskosten müssen vom Hauseigentümer übernommen werden. Zudem ist der Erwerb des Hauses an Renovierungs- und Sanierungsarbeiten geknüpft, die innerhalb von zwei Monaten nach Erwerb des Hauses aufgenommen werden müssen.
  • Kalabrien, Italien: Im süditalienischen Kalabrien zahlen mehrere Gemeinden 28.000 Euro an Zugezogene. Die Bedingung: Die neuen Dorfbewohner dürfen nicht über 40 Jahre alt sein, müssen nach Zusage innerhalb von 90 Tagen umziehen und vor Ort ein Unternehmen gründen – die Branche ist allerdings egal.
(hf)
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