Nach 28 Jahren Schweizer Frauen streiken wieder für Gleichberechtigung
Genf · Frauen verdienen laut den Gewerkschaften in der Schweiz bis zu 19 Prozent weniger als Männer, im Rentenalter sollen ihnen sogar rund 40 Prozent weniger zur Verfügung stehen. Linke Gewerkschafterinnen initiierten den zweite nationalen Frauenstreik.
Neben den Gewerkschaften unterstützen vor allem linke Parteien wie die Sozialdemokraten den „Kampftag“ der Frauen.
Die Frauen machten auf Protestmärschen und Kundgebungen auf ihre Forderungen aufmerksam. Hauptanliegen ist gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit.
Frauen verdienen laut den Gewerkschaften in der Schweiz immer noch deutlich weniger als Männer, je nach Erhebungsmethode bis zu 19 Prozent. Im Rentenalter hätten Frauen durchschnittlich knapp 40 Prozent weniger zur Verfügung.
Außerdem verlangen die Frauen und ihre Unterstützer mehr Zeit für Familie und Angehörige. „Betreuungsaufgaben und Erwerbsarbeit unter einen Hut zu bringen, ist in der Schweiz fast nur mit einem Teilzeitpensum möglich“, betonen die Gewerkschaften.
Zudem müsse ein besserer Schutz von Frauen vor Gewalt und sexueller Belästigung gewährleistet werden.
Übergriffe würden noch immer viel zu oft als „Kavaliersdelikt“ angesehen und nicht ernst genommen. Auch das kapitalistische Wirtschaftssystem wird bei der Protestaktion kritisiert.
Den zweiten nationalen Frauenstreik in der Schweiz hatten linke Gewerkschafterinnen ins Leben gerufen. Am ersten Frauenstreik vor 28 Jahren nahmen Hunderttausende weibliche Beschäftigte teil.