Provokation durch Aufschrift „Peinliche“ Plastiktüten für den Umweltschutz

Vancouver · Pornoladen oder Darmpflege: Ein Laden im kanadischen Vancouver bietet Tüten mit peinlichen Aufschriften an, um den Plastikverbrauch zu reduzieren. Kritiker glauben an einen Marketing-Gag. Tatsächlich wollen einige Käufer die Tüten sammeln.

 Diese Plastiktüte deutet an, dass der Kunde in einer Pornovideothek war. Darunter steht in kleinerer Schrift: „Verhindere die Peinlichkeit. Bring eine wiederverwendbare Tasche mit.“

Diese Plastiktüte deutet an, dass der Kunde in einer Pornovideothek war. Darunter steht in kleinerer Schrift: „Verhindere die Peinlichkeit. Bring eine wiederverwendbare Tasche mit.“

Foto: dpa/-

Mit vermeintlich peinlichen Aufschriften auf Plastiktüten will ein Lebensmittelgeschäft in Kanada seine Kunden zu mehr Umweltbewusstsein aufrufen. Die Aufschriften auf den Tüten des Geschäfts in der Westküstenmetropole Vancouver handeln von Warzen-Salbe, Pornovideotheken oder Darmproblemen, in kleinerer Schrift steht darunter: „Verhindere die Peinlichkeit. Bring eine wiederverwendbare Tasche mit.“ Die Tüten kosten fünf Cents pro Stück.

„Wir wollen mit unseren peinlichen Tüten Diskussionen anregen und so die Nutzung von Plastik allgemein minimieren“, sagten die Betreiber des „East West Market“ am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist ein kleiner Schritt, aber wir hoffen, dass er irgendwann einen großen Einfluss haben kann. Und wir machen es mit Spaß an der Sache.“

Die Aktion sorgte für Wirbel und weltweite Schlagzeilen – aber auch für Kritik. Es handele sich dabei doch nur um einen Marketing-Gag, kommentierten viele Menschen im Internet. Besser wäre gewesen, der Laden würde einfach gar keine Plastiktüten mehr anbieten. Und tatsächlich seien die vermeintlich peinlichen Tüten schnell zu Sammlerobjekten geworden, wie Ladenbesitzer David Lee Kwen zugeben musste. „Einige der Käufer wollen die Tüten sammeln, weil sie die Idee super finden.“

Kanadas Premierminister Justin Trudeau hatte Anfang der Woche angekündigt, dass sein Land möglicherweise bereits 2021 die Benutzung von Einwegplastik verbieten werde.

(lhen/dpa)
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