In Deutschland gebaut U-Boot mit 53 Menschen wird vor Bali vermisst

Jakarta · Nördlich von Bali wird ein U-Boot der indonesischen Marine mit Dutzenden Besatzungsmitgliedern vermisst. Das Unterseeboot wurde vor 40 Jahren in Deutschland gebaut. Vermutlich ist es gesunken.

 Luftmarschall Hadi Tjahjanto. Nördlich von Bali wird ein U-Boot der indonesischen Marine mit Dutzenden Besatzungsmitgliedern vermisst.

Luftmarschall Hadi Tjahjanto. Nördlich von Bali wird ein U-Boot der indonesischen Marine mit Dutzenden Besatzungsmitgliedern vermisst.

Foto: dpa/Achmad Ibrahim

Das Unterseeboot KRI Nanggala-402 sei vermutlich gesunken, zitierte das Nachrichtenportal „Kompas“ am Mittwoch den Militärsprecher Hadi Tjahjanto. An Bord seien 53 Menschen, erklärte der Leiter des Informationsdienstes der Marine, Julius Widjojono, gegenüber örtlichen Journalisten.

Der Kontakt sei gegen 3.00 Uhr morgens (Ortszeit) während einer Übung abgebrochen, dann sei das U-Boot etwa 95 Kilometer vor der Insel Bali verschwunden, so Tjahjanto. Möglicherweise befinde es sich in einer Mulde auf dem Meeresboden in etwa 700 Metern Tiefe, hieß es.

Laut der Nachrichtenagentur Antara News wurde das knapp 60 Meter lange U-Boot mit diesel-elektrischem Motor 1977 beim Unternehmen Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel bestellt und 1981 in Betrieb genommen. Andere Medien hatten zuvor 1979 als Jahr der Inbetriebnahme genannt.

Die indonesische Marine ist mit verschiedenen Spezialschiffen im Einsatz. Zudem seien Singapur und Australien um Hilfe bei der Suche gebeten worden, weil sie U-Boot-Rettungsschiffe besäßen.

Bergungen aus großer Tiefe sind extrem schwierig. Im November 2017 war das argentinische U-Boot „ARA San Juan“ mit 44 Seeleuten an Bord auf der Fahrt von Ushuaia im äußersten Süden Argentiniens nach Mar del Plata verschwunden. Zuvor hatte es technische Probleme an Bord gegeben. Eine Suchmannschaft der privaten Firma Ocean Infinity hatte das gesunkene U-Boot erst ein Jahr später in mehr als 900 Metern Tiefe vor der patagonischen Küste geortet. Die Regierung schloss eine Bergung des Schiffes damals aus. Argentinien verfüge nicht über die nötigen technischen Möglichkeiten, hieß es zur Begründung.

(lha/dpa)
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