Urteil im Fall George Floyd Die blaue Mauer des Schweigens ist zerbröselt

Meinung | Washington · Das Urteil im Fall George Floyd ist eine Erleichterung für die Vereinigten Staaten. Nicht wenige im Land hatten bis zuletzt einen Freispruch für Derek Chauvin für möglich gehalten. Im Prozess in Minneapolis aber ist etwas passiert, was es in dieser Form noch nicht gegeben hat.

 Nahc dem Urteil  kam es wie hier in Atlantea vielerorts in den USA zu spontanen Demonstrationen und Feiern auf der Straße.

Nahc dem Urteil  kam es wie hier in Atlantea vielerorts in den USA zu spontanen Demonstrationen und Feiern auf der Straße.

Foto: AFP/Megan Varner

Es ist ein Sieg der Gerechtigkeit. Zwölf Geschworene in Minneapolis haben ein Urteil gefällt, wie man es mit gesundem Menschenverstand anders kaum fällen konnte. Sie haben Derek Chauvin, den Polizisten, der sein Knie so lange in den Nacken George Floyds drückte, bis der in Handschellen am Boden liegende Afroamerikaner an Sauerstoffmangel starb, in allen drei Anklagepunkten für schuldig befunden. Zu eindeutig waren die Aufnahmen einer Handykamera, die das Verbrechen dokumentierten, als dass sich der Beamte auf Notwehr berufen konnte. Die Argumente der Verteidigung haben nicht überzeugt, weil die Beweislast erdrückend war.