Villa von inhaftiertem Drogenboss Gewinner von „El-Chapo“-Haus in Mexiko meldet sich nicht

Mexiko-Stadt · Dreimal scheiterte die mexikanische Regierung bei dem Versuch, das Anwesen des inhaftierten Drogenbosses „El Chapo“ Guzmán zu versteigern, weil sich kein Käufer fand. Nun wurde es verlost – allerdings hat sich bislang noch kein Gewinner gemeldet.

 Diese Villa in Culiacán sollte verlost werden.

Diese Villa in Culiacán sollte verlost werden.

Foto: dpa/Adriana Gomez

Drei Wochen nach der Verlosung eines früheren Hauses des Ex-Drogenbosses Joaquín „El Chapo“ Guzmán durch die mexikanische Lotterie hat sich der Gewinner bisher nicht gemeldet. Die Chefin der Staatslotterie, Margarita González, rief am Mittwoch in der täglichen Pressekonferenz von Präsident Andrés Manuel López Obrador dazu auf, gekaufte Lose auf einen möglichen Gewinn hin zu überprüfen.

Am 15. September, dem Vorabend des mexikanischen Unabhängigkeitstages, hatte es bei einer Sonderziehung der Lotterie insgesamt 22 Sachpreise zu gewinnen gegeben. Viele davon waren Immobilien, die von Drogenschmugglern oder korrupten Funktionären beschlagnahmt worden waren. Der Erlös sollte an Mexikos olympische Athleten gehen. Hauptpreis war eine Loge im Aztekenstadion.

Eine der Immobilien war ein Haus in der westmexikanischen Stadt Culiacán, der Wiege von Guzmáns Sinaloa-Drogenkartell. Es handelte sich um eines von sieben Häusern, die dort durch ein Tunnelsystem miteinander verbunden waren. In einem von ihnen entkam Guzmán durch eine Luke unter der Badewanne in die Kanalisation, als ihn Soldaten am 17. Februar 2014 festnehmen wollten. Er sitzt inzwischen in den USA im Gefängnis. Die mexikanische Regierung hatte mehrmals versucht, das Haus zu versteigern, aber keinen Käufer gefunden.

Nur 39 Prozent der zwei Millionen Lose, die 250 Peso (rund zehn Euro) kosteten, wurden verkauft. Die Hälfte der Preise wurde Losnummern zugewiesen, die nicht vergeben waren. Das frühere Haus von Guzmán ging an das Los mit der Nummer 1 438 619.

(th/dpa)
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