Vor dem Rathaus Kirmes mit familiärer Atmosphäre

Wülfrath · Der Rummel in Wülfrath bietet Attraktionen für Groß und Klein. Fahrgeschäfte und Stände öffnen am Montag noch einmal.

 Daniel, hier mit seiner Mama, ist erfolgreich beim Entenfischen.

Daniel, hier mit seiner Mama, ist erfolgreich beim Entenfischen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Je näher man dem Rathaus kommt, desto intensiver riecht es nach Zuckerwatte, gebrannten Mandeln und Bratwurst. Laute Musik heizt die Stimmung auf den Fahrgeschäften an – es ist Kirmes in der Stadt. Es gab Samstagmittag Regenschauer, gegen 16 Uhr kam aber sogar die Sonne wieder raus. „Freitag war es einfach sensationell. Voll, tolles Wetter und vor allem eine sehr harmonische, entspannte Stimmung“, erzählt Kirmesbürgermeister Axel Paul, während er Bier zapft. „Es ist alles toll gelaufen, und das von den Schaustellern bezahlte und von Frithjof Kuhlmann gezündete Feuerwerk war wohl das schönste, was wir hier je hatten.“ 18 Minuten lang konnten die Kirmesbesucher das bunte Spektakel am Himmel bewundern.

„Wir haben sehr viel Lob dafür bekommen“, freut sich Paul. In anderen Jahren habe es hin und wieder Probleme unter Jugendlichen gegeben, aber auch die seien am Freitagabend ausgeblieben.

Während des Aufbaus am Freitagmorgen sei ein frisch vermähltes Hochzeitspaar aus dem Rathaus gekommen und habe mit dem Musik-Express fahren wollen. Er habe das mit dem Spruch „Gerade getraut, jetzt geht‘s rund“ kommentiert. „Und eine Flasche Sekt haben die beiden von mir bekommen.“ Auch Bürgermeisterin Claudia Panke hat nach der Eröffnung der Kirmes zusammen mit dem Kirmesbürgermeister eine Runde auf dem Musik-Express gedreht.

Langsam füllt es sich auf dem kleinen, aber feinen Kirmesplatz vor dem Rathaus, vor allem Familien mit Kindern kommen am Samstagnachmittag. Auch Gäste aus den Nachbarstädten wissen die familiäre Atmosphäre zu schätzen. „Hier ist es einfach nicht so groß und voll“, sagt ein Besucher aus Neviges, der gleich vier Kinder mitgebracht hat, die auf dem Kinderkarussell fahren wollen.

Lukas Kotscha aus Velbert und sein Begleiter steigen gerade aus der „Big Wave“. „Es war cool, hat echt Spaß gemacht“, kommentiert er. „Für eine kleine Stadt wie Wülfrath ist das schon etwas.“

Patrick Paul, Sohn des Kirmesbürgermeisters, ist ebenfalls mit seinen Kindern auf dem Kirmesplatz. Tochter Luzie (2) steuert gerade ein Flugzeug auf dem „Kids Airport“. Ob er irgendwann in die Fußstapfen seines Vaters steigen wolle, darüber habe er noch nicht nachgedacht, sagt er. Aber ausschließen wolle er das nicht. „Bevor es nachher gar keiner macht.“

Ähnliche Beweggründe waren es auch, die Axel Paul dazu bewegt haben, die Kirmes weiter zu organisieren, als sie 2017 zu sterben drohte. Seine Enkel hatten ihn damals gebeten, weiterzumachen. „Ich mache es für die Kinder in Wülfrath“, sagt er. Und auch von denen gebe es eine positive Resonanz. „Freitagabend lief das Kinderkarussell bis kurz vor 23 Uhr.“ Da sei die viele Arbeit schnell vergessen.

Zwölf Schausteller sind nach Wülfrath gekommen, viele kommen schon viele Jahre. „Wir verstehen uns untereinander gut, es ist eine kleine, aber feine Veranstaltung, die Zukunft hat“, meint Josef Winter, der mit seiner Familie eine Zuckerwatte-Bude betreibt. „In der dritten Generation“, erzählt er. „Hier sind wir zum dritten Mal.“ Eine Premiere in Wülfrath sind seine „Airbrush-Tattoos“: „Ich benutze eine Airbrush-Pistole und Kinderschminke, die ich mit zwei Bar Luftdruck auf die Haut auftrage“, erklärt er. „Das hält fünf bis sieben Tage, lässt sich aber auch mit einem feuchten Tuch entfernen.“

Von „Hello Kitty“ bis zu Fortuna 95 reicht die Motivauswahl. „Ich hoffe, es hat sich jetzt ausgeregnet“, sieht er den Verlauf der Veranstaltung positiv.

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