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Herbert Reul zu Gast in Neersen Polizeiwache in Willich: Innenminister verspricht Lösung

Willich · Auf Einladung der CDU kam Herbert Reul in den Neersener Ramshof. Dort sprach er auch über Willicher Themen, beispielsweise die Reiterstaffel der Polizei in Anrath, die abgezogen werden soll.

 Landesinnenminister Herbert Reul war auf Einladung der Willicher CDU in den Neersener Ramshof gekommen.

Landesinnenminister Herbert Reul war auf Einladung der Willicher CDU in den Neersener Ramshof gekommen.

Foto: Norbert Prümen

Anderthalb Stunden Zeit hatte Landesinnenminister Herbert Reul für seinen Besuch im Neersener Ramshof mitgebracht, und er sprach Klartext – auch, als es um Themen ging, die die Stadt Willich konkret betreffen. Eingeladen hatte die Willicher CDU.

Nanette Amfaldern als Mitglied des Kreistags und des Polizeibeirats beklagte, dass die Willicher Polizeidienststelle an den Wochenenden nicht mehr geöffnet sei. „Problem verstanden, Lösung versprochen, aber es dauert“, sagte der ehemalige Gymnasiallehrer Reul. Er wies auf die Personalknappheit hin und erklärte, dass jetzt jedes Jahr 2500 Polizei-Anwärter eingestellt würden. Wichtig sei, dass schnell ein Einsatzwagen vor Ort sei und nicht, dass die Wache in Willich nicht mehr rund um die Uhr besetzt sei. Willichs CDU-Vorsitzender Christian Pakusch sprach das Thema Polizei-Reiterstaffel an, die aus Anrath abgezogen werden soll. Am zweiten Reiterstaffel-Standort in Bochum wird neu gebaut, geplant ist dann ein zentraler, großer Standort. „Ich war total dagegen“, erklärte Reul. Aber bei Amtsantritt seien bereits Verpflichtungen eingegangen worden. „Das Ding ist durch“, gab Reul zu verstehen. Er könne da leider nichts mehr machen.

Manfred Gumbinger wollte wissen, ob der Innenminister etwas über den Stand der Forschungen an einem Corona-Mittel sagen könne. Herbert Reul zeigte sich nicht zu optimistisch: „Ich glaube, das wird länger dauern, als wir gedacht hatten. Bis dahin müssen wir uns vernünftig verhalten.“ Bereits in seinem knapp einstündigen Vortrag hatte Reul die Disziplin des Großteils der Menschen gelobt, ihr Engagement für andere. Sein Credo als Innenminister: „Alle müssen sich an die Regeln halten.“ Das gelte für Polizeibeamte ebenso wie für kriminelle Familienclans, die mit stichprobenartigen Kontrollen bewusst „genervt“ werden.

Überrascht sei er gewesen vom Ausmaß des Rechtsradikalismus: „Ich dachte, das gäbe es nur noch in den Geschichtsbüchern.“ Was ihn selbst nervt: Dass die Einsätze im Hambacher Forst bis weit in bürgerliche Kreise kritisiert wurden. Seine Frage: „Ist linke Gewalt gute Gewalt?“ Er sei auch gegen zu schnelle Urteile wie zuletzt im Zusammenhang mit einem Polizisten in Düsseldorf, der einem 15-Jährigen die Luft zum Atmen genommen haben sollte – genaue Untersuchungen scheinen etwas anderes zu ergeben, so der Minister.

Er sei bemüht, die Polizei mit modernster Technik auszustatten. Was ihn antreibe: „Die Kriminalität wird nie auf null gehen, aber wir können immer besser werden.“

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