Neuer Bus im Wagenpark Der Anrather Bürgerbus ist nun barrierefrei

Anrath · Der Bürgerbusverein Anrath hat einen neuen sogenannten Mittelniederflurbus mit Rampe angeschafft. Das erleichtert vor allem Rollstuhlfahrerinnen und - fahrer die Fahrt.

 Die Mitglieder des Bürgerbusvereins sind stolz auf ihren neuen modernen Bus, der auch für Senioren das Einsteigen erleichtert.

Die Mitglieder des Bürgerbusvereins sind stolz auf ihren neuen modernen Bus, der auch für Senioren das Einsteigen erleichtert.

Foto: Norbert Prümen

Die Begeisterung über den neuen Bürgerbus, den der Bürgerbusverein Anrath jetzt sein Eigen nennt, ist allen Vereinsmitgliedern anzusehen. Es ist nicht einfach nur ein neuer Bus, der seinen Vorgänger ablöst, sondern es ist der erste barrierefreie Bus des Vereins. Es handelt sich um einen sogenannten Mittelniederflurbus, der zusätzlich mit einer Rampe für Rollstühle ausgerüstet ist. „Das heißt, der Bus ist im Einstiegsbereich niedriger, was ein bequemeres Einsteigen ermöglicht. Zudem haben wir die ausklappbare Rampe, wenn ein Rollstuhlfahrer den Bus nutzen möchte“, so erklärt Matthias Zeies, der erste Vorsitzende des Bürgerbusvereins Anrath, das neue Gefährt.

Damit können ab sofort auch Rollstuhlfahrer ohne Probleme mitgenommen werden. „Ganz wichtig ist aber, dass sich Rollstuhlfahrer zwei Tage vorher anmelden und eine Begleitperson mitbringen“, sagt Zeies. So kann sichergestellt werden, dass der Rollstuhlfahrer auch mitgenommen werden kann. Im Bus ist nämlich nur ein entsprechender Platz für einen Rolli vorhanden. Im Bürgerbusverein Anrath möchte man mittels der Anmeldung verhindern, dass ein Rollstuhlfahrer an einer Haltestelle steht und aufgrund des bereits besetzten Platzes dann nicht mitgenommen werden kann. Die Begleitperson sei ebenso wichtig, da sie sich im Umgang mit dem Rollstuhl auskennt und helfen kann, ihn in den Bus zu schieben und entsprechend zu drehen, damit der Rollstuhlfahrer gesichert werden kann.

„Wir haben nach wie vor Platz für acht Mitfahrer. Fährt ein Rollstuhlfahrer mit, entfallen zwei Plätze im vorderen Bereich, da diese für den Rollstuhltransport hochgeklappt werden“, erklärt Patricia Ohlenforst-Jakobi, die Geschäftsführerin der drei Bürgerbusvereine in Willich. Ein neues Türsystem sorgt zudem im Bus für mehr Beinfreiheit. Aber auch die Fahrer profitieren vom neuen Bus. Zusatzspiegel, modernste Bordtechnik und elektronische Einstellungen bieten mehr Sicherheit und Komfort. Statt wie bisher einen Heckantrieb gibt es nun einen Frontantrieb, der alle Niederflurbusse auszeichnet.

Wagenmeister Albert Stauten hat die Fahrer entsprechend geschult, nachdem der neue Bus von Weida in Thüringen nach Anrath gefahren worden war. Die erste normale Einsatztour in Anrath durfte Viktor Kött fahren. Er war voll des Lobes für das Fahrzeug. Die Kosten für den neuen Bus belaufen sich auf rund 100.000 Euro. 70 Prozent der Kosten trägt das Land, 30 Prozent die Stadt Willich. Die Bürgerbusse werden regelmäßig nach fünf Jahren oder nach 300.000 Kilometer mit den Landeszuschüssen bedacht und können daher ausgetauscht werden.

In Anrath ist es so, dass der Reservebus fast 600.000 Kilometer gelaufen ist und jetzt ausgemustert wird. Der bisherige Einsatzbus aus dem Jahr 2015, der 327.000 Kilometer auf dem Tacho stehen hat, wird nun zum Reservebus. Aktuell gehören 40 Fahrer zum Anrather Bürgerbusteam. „Wir sind aber immer auf der Suche nach weiteren Fahrern, um das Angebot aufrechtzuerhalten“, sagt Zeies. Wer Interesse daran hat, dem Bürgerbus als Fahrer beizutreten, kann sich bei Ohlenforst-Jakobi, unter Telefon 02156 949269, melden.

(tre)
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