Hubertusschule Schiefbahn Milo sorgt für Programmierspaß

Schiefbahn · iPads, interaktive Tafeln und digitale Werkstatt mit Lego WeDo – die Hubertusschule Schiefbahn ist für die Zukunft aufgestellt. Programmieren gehört zum Unterrichtsprogramm.

 In der digitalen Werkstatt der Hubertusschule sind die Grundschüler mit dem Programmieren von Robotern beschäftigt. Jedes Schülerteam stellt seine Arbeit dabei den anderen Schülern vor.

In der digitalen Werkstatt der Hubertusschule sind die Grundschüler mit dem Programmieren von Robotern beschäftigt. Jedes Schülerteam stellt seine Arbeit dabei den anderen Schülern vor.

Foto: Bianca Treffer

„Wer möchte seine Arbeit als Erstes präsentieren?“, auf die Frage von Katrin Stauff fliegen in der Digitalwerkstatt der Hubertusschule zahlreiche Hände in die Höhe. Die Wahl fällt auf Moritz und Jonathan. „Der Tisch ist aber zu kurz“, bemerkt Moritz und deutet auf den Präsentationstisch, den die Lehrerin in die Mitte geschoben hat. Sekunden später haben die Klassenkameraden den zweiten Tisch herangeschoben. Die beiden Zweitklässler setzen ihren Roboter Milo auf den Tisch und greifen zu ihrem iPad. „Wir müssen noch was ändern. Das ist auf fünf gestellt. Wir stellen es lieber auf drei“, sagt Jonathan und tippt auf das Display. Dann sind die beiden fertig. Stauff stellt die Verbindung zur interaktiven Tafel her, und für alle Schüler der 2b gut sichtbar erscheint eine Programmierstraße aus mehreren Elementen auf dem Smartboard.

In jedem der kleinen Quadrate sind unterschiedliche Symbole zu sehen. Die einen stehen für Vorwärtsfahren, die anderen für Drehen und für Stopp. Es sind Bausteine vorhanden, die für eine bestimmte Zeitvorgabe als auch eine Farbe stehen, und es gibt sogar einen Baustein mit einem Notenschlüssel, der eindeutig für ein Geräusch steht. Gemeinsam geht die Klasse die einzelnen Symbole durch und überlegt, was der Roboter jeweils machen muss, wenn alles richtig programmiert ist. Dann ist es so weit. Moritz gibt den Startbefehl, und Milo setzt sich genau nach den Vorgaben in Bewegung. Der kleine Roboter fährt eine ganze Strecke vorwärts, dreht sich, fährt wieder, blinkt, gibt ein Geräusch von sich und bleibt stehen. Applaus brandet auf.

Programmieren gehört an der Hubertusschule fest zum Unterrichtsprogramm. Es gibt eine Digitalwerkstatt, in der die verschiedenen Klassen mit Lego WeDo arbeiten. „Im Januar war die digitale Werkstatt von NRW bei uns. Wir hatten uns beworben und als eine von sieben Schulen in den unterschiedlichen Regierungsbezirken die Ausschreibung gewonnen. Wir haben viele Anregungen erhalten, die wir im Unterricht umsetzen können. Es war für uns ein Anstoß, den digitalen Unterricht weiter zu festigen“, sagt Schulleiterin Martina Ebert.

Lehrer, die weitere Lehrer in Sachen Digitalisierung fortbilden, eine moderne Ausstattung, die dank der Stadt Willich als Träger sowie einem aktiven Förderverein möglich ist – die Digitalisierung hat in der Hubertusschule Fuß gefasst. Acht interaktive Tafeln, 16 iPads, 16 Lego WeDo-Kisten und ein bis zwei Rechner in jedem Klassenraum gehören zur schulischen Ausrüstung. Ebert spricht von einem Wandel in der Gesellschaft. Die Digitalisierung hat Einzug gehalten und wird an weiterführenden Schulen weitergelebt. Grundschulen können sich dem nicht verschließen, sondern sind vielmehr gefragt, die Kinder vorzubereiten. „Heute ist es normal, ein Handy zu haben. Das ist auch in Ordnung. Aber es kommt auf den richtigen Umgang an. Wir möchten den Kindern nicht nur Fähigkeiten im Umgang mit der modernen Technik mitgeben, sondern sie auch sensibilisieren. Nur gut vorbereitet kann man kritisch, vernünftig und bewusst mit diesen Dingen umgehen. Je weniger sich die Schüler auskennen, umso gefährlicher wird es“, betont Ebert. Die Kommunikation untereinander soll dabei ebenso wenig auf der Strecke bleiben.

Daher arbeiten die Grundschüler in der digitalen Werkstatt immer zu zweit an einem Roboter und iPad. Sie müssen sich absprechen und gemeinsam überlegen, wie sie vorgehen, wenn sie zum Beispiel den Roboter programmieren. Aber nicht nur in der Werkstatt geht es digital zu. Eine Etage höher steht gerade die interaktive Tafel im Mittelpunkt. In der Klasse 1b geht es darum, auf einem bunten Tafelbild Gegenstände zu finden, die mit dem Buchstaben B beginnen. „Es ist ein zukunftsorientierter Unterricht, der auf die mediale Welt vorbereitet. Die Schüler lernen die Geräte als Hilfsmittel für den Lernprozess einzusetzen. Es sind keine technischen Geräte, um sich berieseln zu lassen, sondern es wird damit gelernt“, sagt Susanne Nölle, die Medienbeauftragte der Hubertusschule. Sie hebt die völlig anderen Möglichkeiten hervor, die sich auch für die Lehrer eröffnen. Tafelbilder können zu Hause vorbereitet werden. Projekte können gespeichert und jederzeit zwecks Weiterarbeit wieder aufgerufen werden. Das Wegwischen und ein mühsames Wiederherstellen des Tafelbildes gehört der Vergangenheit an.

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