Willich Pink Floyds Musik fasziniert immer noch

Willich · Rund 1000 Zuhörer erlebten in der Jakob-Frantzen-Halle in Willich einen spannenden Abend. Die Band „Meddle – A tribute to Pink Floyd“ mit Musikern aus Willich und Viersen sorgte für ein Live-Erlebnis der besonderen Art.

 Michael Stockschläger als Frontsänger von „Meddle“ begeisterte das Publikum beim Konzert „A tribute to Pink Floyd“.

Michael Stockschläger als Frontsänger von „Meddle“ begeisterte das Publikum beim Konzert „A tribute to Pink Floyd“.

Foto: Heribert Brinkmann

„Es sind diese wunderbaren Abende wie am Samstag, für die sich die vielen Stunden im Proberaum an den Instrumenten, vor dem Lichtmischpult und am Video­schneidetisch lohnen. Das war mit Sicherheit die größte und schönste Pink-Floyd-Party in der Geschichte der Stadt Willich.“ Noch völlig begeistert über die Resonanz auf ihr Konzert in Willich posten die Musiker von Meddle diese Zeilen auf ihrer Homepage.

Und wirklich: Das Kulturteam der Stadt hat ein großes Rad gedreht – und die Rechnung ist aufgegangen. Rund 1000 Karten konnten verkauft werden, die Halle war voll, die Stimmung gelöst und die Performance auf der Bühne bestens. Man darf ja nicht vergessen, dass die Meddle-Musiker keine richtigen Profis sind, sondern im besten Sinne des Wortes Freizeitmusiker. Frontsänger Michael Stockschläger bekannte in einer seiner wenigen Ansagen, dass er in dieser Halle als Lehrer schon unterrichtet habe. Und auch vom Schlagzeuger Sascha Hommen hörte man, dass er Lehrer an der Gesamtschule sei.

 Keyboarder Sascha Wefers sitzt direkt vor der Projektionswand, auf der von der Band eigens programmierte Filme abliefen.

Keyboarder Sascha Wefers sitzt direkt vor der Projektionswand, auf der von der Band eigens programmierte Filme abliefen.

Foto: Heribert Brinkmann

Die vier Männer der Kernbesetzung von Meddle – so der Titel der Pink Floyd-Platte im Übergang von Psychedelic zum Artrock – machen seit 20 Jahren in verschiedenen Formationen gemeinsam Musik. Das merkt man, sie sind auf der Bühne ein eingespieltes Team. Für das Konzert in Willich hat die Band reingeklotzt. Für Bühne und Technik holte die Band Ministry of Light mit an Bord, auf der Bühne wurden sie unterstützt vom Krefelder Saxophonisten Oliver Hirschegger und einem Backgroundchor (Jill Kempken, Tanja Magolei-Schüpper und Michael Brülls).

Am Abend in Willich konnten die fünf Meddle-Musiker ihre Passion, die Musik der britischen Rockband Pink Floyd, ausleben und bescherten dem Publikum magische Momente mit dem unverwechselbaren Klangkosmos der Herren Gilmour, Waters, Wright und Mason. Im ersten Teil des Konzertes bot Meddle ein Best of der größten Hits, nach der Pause steigerte sich die Band mit der kompletten Performance des Albums „Dark Side of The Moon“. Das Album aus dem Jahr 1973, die achte und erfolgreichste Platte von Pink Floyd, Bassist Waters verarbeitete thematisch dabei den Niedergang des einstigen Pink-Floyd-Mitgründers Syd Barrett durch Drogen. Es ging um die Frage, was sensible Menschen an der Welt verzweifeln lässt. Waters untersuchte dafür Strukturen wie Geld, Zeit, Krieg. Beim berühmten Song „Money“ klingelt die Kasse. Dazu kam die eigene Ernüchterung über das Musikbusiness. Die Kraft der Utopie, die noch die Hippiegeneration aufbrachte, war verloren gegangen.

 Blick in die vollbesetzte Jakob-Frantzen-Halle. Nach Angaben des Kulturteams waren für diese „Sonderveranstaltung“ knapp 1000 Karten verkauft worden.

Blick in die vollbesetzte Jakob-Frantzen-Halle. Nach Angaben des Kulturteams waren für diese „Sonderveranstaltung“ knapp 1000 Karten verkauft worden.

Foto: Heribert Brinkmann
 Am Ende ist die Band vom Riesenapplaus in der großen Halle völlig überwältigt. So gibt es noch einige Zugaben obendrauf.

Am Ende ist die Band vom Riesenapplaus in der großen Halle völlig überwältigt. So gibt es noch einige Zugaben obendrauf.

Foto: Heribert Brinkmann

Natürlich durfte beim Konzert auch nicht ein Klassiker wie „Another Brick In The Wall“ von 1979 fehlen, bei Lehrern sowieso nicht. Die Mauer als Schutzwall verwandelt sich immer mehr zu einem Gefängnis. Und auch „Wish You Were Here“ von 1975 begeisterte das Publikum, das mit dieser Musik groß geworden sein dürfte. Aber es gab auch Familien im Publikum, bei denen die Liebe zu Pink Floyd anscheinend mitvererbt wurde.

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