Zuhause: Heute in Anrath Wahrzeichen pflegen und erhalten

Anrath · Seit nunmehr zwölf Jahren hat die katholische Kirche in Anrath einen Unterstützer. Der Kirchbauverein St. Johannes Baptist setzt sich für den Erhalt und die Pflege des Wahrzeichens ein.

                           Klaus Fothen, Heike Heide und Peter Theisen gehören dem Vorstand des Kirchbauvereins an.

Klaus Fothen, Heike Heide und Peter Theisen gehören dem Vorstand des Kirchbauvereins an.

Foto: Norbert Prümen

Die Renovierung des nördlichen Querschiffes, die Sanierung der Fenster hinter der Orgel sowie des St.-Michael-Fensters, der Innenanstrich, die Renovierung der Sakristei, die Sockel- und Gesimssanierung, die Restaurierung des Marienaltars und der Altarbilder – das sind nur einige der Arbeiten rund um die Anrather Kirche St. Johannes, die dank der Unterstützung durch den Kirchbauverein St. Johannes Baptist Anrath vorgenommen werden konnten. Seit 2006 ist der Kirchbauverein aktiv, wobei ein Vorläufer existierte. Unter dem Titel „Freunde der Anrather Kirche“ gab es eine Handvoll Menschen, die sich für die Kirche einsetzten. Der Wunsch kam auf, das Ganze auf eine breitere Basis zu stellen, und am 12. Juni 2006 gründete sich der heutige Kirchbauverein.

30 Bürger besuchten die Gründerversammlung in der Josefshalle und legten den Grundstein für den inzwischen 100-köpfigen Verein, der sich nicht nur um die Kirche St. Johannes kümmert, sondern auch um die Kapelle Vennheide, die als zweites Kirchengebäude mit zur Gemeinde gehört. „Wir sind quasi der Förderverein für Kirche und Kapelle“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Peter Theisen. Die Kapelle erhielt so im Jahr 2009 eine neue Portalanlage. Doch egal, was an den beiden Gebäuden gemacht wird, alles geschieht in Absprache mit der Pfarrgemeinde und dem Bistum Aachen als Besitzer.

Aachen unterhält die Grundsubstanz beider Gebäude, aber ohne die tatkräftige Unterstützung sähen Kirche und Kapelle nicht so aus, wie sie sich derzeit präsentieren. In den zwölf Jahren flossen rund 250.000 Euro an Mitgliedsbeiträgen – der Jahresbeitrag liegt bei zwölf Euro –, Spenden und Verkäufen in die sakralen Gebäude und Gegenstände. Sie konnten instandgesetzt und damit für die Nachwelt bewahrt werden.

Um die Projeke zu finanzieren, hat sich der Kirchbauverein manches einfallen lassen. Es gibt Schutzengel sowie Taschen, T-Shirts, Kappen und Aufkleber mit der Skyline von Anrath, die zugunsten des Kirchbauvereins verkauft werden. Sehr beliebt sind die regelmäßig angebotenen Kirchturmbesteigungen. Gegen einen kleinen Obolus geht es hinauf in luftige Höhen, um den Fernblick weit über Anrath hinaus zu genießen. „St. Johannes ist mehr als nur eine Kirche. Es ist ein Wahrzeichen. Wenn man nach Hause fährt, egal von wo man kommt, sieht man schon von Weitem den Kirchturm, der einen grüßt. Das ist etwas ganz Besonderes und gehört zu Anrath dazu“, sagt Theisen.

In Sachen Kirche steht indes das nächste Projekt an: Der Verein möchte den Hochaltar rekonstruieren und die übrig gebliebenen Bildstöcke sowie das Retabel einarbeiten. „Wir sind auf der Suche nach alten Fotos, die der ein oder andere Bürger möglicherweise noch vom einstigen Hochaltar hat“, sagt Klaus Fothen, Kassenwart des Kirchbauvereins. Die Kapelle steht im kommenden Jahr indes vor einem Jubiläum. Sie wird 150 Jahre alt. „Wir haben in Anrath mit den beiden Gebäuden solche Werte. Mich erfreut es persönlich, wenn wir helfen können, diese gepflegt zu erhalten“, bemerkt Heike Heide, die ganz frisch zum Vorstand gehört.

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