1773 Euro für Bedürftige in Schermbeck Rewe Conrad hilft Pfarrcaritas bei Spendensammlung
Schermbeck · Ein Jahr lang haben Schermbecker, die bei Rewe Conrad Pfandflaschen abgegeben haben, ihre Wertbons nicht gegen Geld an der Kasse eingetauscht, sondern für den guten Zweck gespendet.
Armut in Schermbeck? Ja, es gibt sie, und zwar in den letzten Jahren immer mehr. So hat es die Pfarr-Caritas der Ludgerusgemeinde verstärkt registriert. Die Zahl der Bedürftigen wächst also in der Gemeinde.
Parallel dazu ist es immer schwieriger, an Spenden zu kommen, um bedürftigen Schermbeckern helfen zu können, weil die Sammler an den Haustüren immer häufiger vergeblich klingeln. Entweder, weil die Bewohner nicht anwesend sind, oder weil es nicht mehr genügend Sammler gibt, die einmal jährlich einen Straßenzug übernehmen. Interessenten können sich jederzeit bei Anette Speckamp (Telefon 02853/2696 oder a.speckamp@online.de) melden.
In dem Bemühen, neue Wege bei der Erhöhung des Spendenaufkommens zu beschreiten, hat die Pfarr-Caritas auch in diesem Jahr wieder Unterstützung vom Rewe-Markt Conrad bekommen. In der Getränke-Abteilung hing das ganze Jahr über neben dem Leergut-Rücknahmeautomaten ein Kästchen an der Wand mit der Aufschrift „Pfand hilft“.
Wer den Bon, den der Pfandautomat ausdruckte, nicht an der Kasse gegen Geld eintauschen wollte, konnte ihn in das besagte Kästchen werfen. Insgesamt kam auf diese Weise ein Betrag in Höhe von 1773 Euro zusammen, den Udo Conrad pünktlich zum Weihnachtsfest an Anette Speckamp als Vertreterin der Pfarr-Caritas überreichte.
„Wir freuen uns, dass das Geld in Schermbeck bleibt“, sagt Udo Conrad und bekennt sich zu der lokalen Hilfsaktion innerhalb der Pfarrgemeinde St. Ludgerus. „Auch viele Kunden bestätigen uns, dass sie es positiv finden, wenn das Geld in Schermbeck bleibt.“ Geschäftsmann Udo Conrad unterstützte die Pfarr-Caritas schon seit 2010 durch die inzwischen eingestellte „Aktion Sterntaler“, die er insgesamt fünfmal organisierte. Die Aktion „Pfand hilft“ wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt.
„Wir können das Geld gut gebrauchen“, sagt Anette Speckamp. In der Regel wird es für Einzelfallhilfen in besonderen Notlagen verwendet. Häufig werden Sachleistungen übernommen, beispielsweise Mittagessen, Kleidung oder Schulbücher bezahlt. Kleine Zuschüsse gibt es manchmal zum Schulanfang oder bei der Erstkommunion. Vorrang haben jedoch all jene Menschen, die durch alle anderen sozialen Netze gefallen sind. Dabei wird absolute Diskretion versichert. Selbst die schriftliche Kontaktaufnahme eines Bedürftigen zum Erbitten einer Hilfestellung ist über das Pfarrbüro am Pastoratsweg 10 möglich. Zum Team der Pfarr-Caritas gehören Maria Gathmann, Ulrike Schild, Anette Speckamp, Birgit Thiemann und Martin Wieschus.
Die finanzielle Hilfestellung ist für die Betroffenen meist die wichtigste Unterstützung, aber darüber hinaus ist die Pfarr-Caritas satzungsgemäß auch behilflich, wenn es darum geht, institutionelle Hilfen freier und behördlicher Wohlfahrtspflege zu vermitteln. Um dies kompetent tun zu können, werden die Mitglieder bei Bedarf vom Caritasverband geschult.
