Wesel Kolping-Karneval: Alles, was das Herz begehrt

Wesel · Weit über 500 Gäste schunkelten, schwoften und lachten um die Wette bei der Prunksitzung der Kolpingfamilie. Das Programm mit kölschem Flair war richtig gut. Die Veranstaltung war mit neuem Konzept im Aufwind.

 Tolle Stimmung in der Niederrheinhalle

Tolle Stimmung in der Niederrheinhalle

Foto: Arnulf Stoffel

Traditionell eine Woche vor den tollen Tagen stellte die Kolpingfamilie auch beim 67. Mal wieder eine tolle Prunksitzung mit kölschem Flair auf die Beine. Die hatte alles, was das Herz begehrt: bunte Kostüme, viele Mariechen, Büttenreden, Tanzeinlagen und viele närrische Lieder. Weit über 500 Gäste schunkelten, schwoften und lachten um die Wette. Ab halb zwölf gehörte die Tanzfläche dann der Jugend. Wie auf Kommando waren die Älteren weg oder hinter der Theke verschwunden. Aber sonst - alles beim Alten. Und das ist auch gut so!

Drei befreundete Prinzenpaare aus Bocholt, Dingden und Dorsten brachten zu Beginn Schwung in die Niederrheinhalle. Beim Einzug der Bocholter Stadtprinzengarde standen die närrischen Zeichen schon auf Sturm. Das Dingdener KCD präsentierte spritzige Cheerleader- Tänze und begeisterte mit wohlgeformten Tanzbeinchen und blau-weißen Wuschelbüscheln. Die Kolpinggruppe "Mittendrin statt nur dabei" folgte auf dem Fuße: Hatten die eingebaute Mikros dabei? Den Schall der frohen, live gesungenen Schlager hätte man noch bis Drevenack gehört. "Mit dabei" war ihre tolle Instrumentalgruppe.

Im nächsten Akt meldete sich lautstark Erik zu Wort und wollte ernst genommen werden. Er sei der kleinste Page des Kinderprinzenpaares! Die Herzen im Saal flogen ihm nur so zu. Die liebenswerten Jungkarnevalisten regierte Kinderprinz Gianluca I. mit seiner Leonie. Beim späteren Kinderschautanz mischte sogar ein großer, weißer Eisbär mit. "Frauenpower im Weseler Gürzenich", kündigte Präsident Jürgen Göbeler danach an. Prinzessin Anne, so gar nicht einsam ohne Prinz, freute sich und zeigte das bekannte strahlende Lächeln. Die Prinzengarde zeigte einen Tanz der Superlative, die Mädels formierten sich als Tausendfüßler und wurden dann unter den explosiven Rhythmen der Sambagruppe auf den Schultern ihrer Herren wieder weggetragen. Botz und Bötzje traten mit "Verzälcher för ze laache" auf. Zwei, die immer alles verwechseln: Latrine mit Vitrine, Bidet mit Budget und ein Ulk über den (TV)-"Bachelor". "Dat jibbet in Kölle seit 1824 und wir nennen dat "Weiberfastnacht". Bei den Karnevalsschlagern der "3 Söck" geriet die Halle außer Rand und Band. Ihr Motto lautet: "Mer künne nit anders!".

"Beinchen hoch und rund gedreht" hieß die Devise beim Showtanz der Tanzgarde. Von der Leyens Soldaten sahen in Hot Pants ganz entzückend aus. Zu den Spitzenknallern gehörte nach 18 Jahren mal wieder "Dä Bundeswehrsoldat" von Hans-Peter Faßbender, der mit seinem Riesengewehr hereinschlich und einen tollpatschigen Witz nach dem anderen in die Halle schoss. Das Männerballett kam diesmal nicht als brave Mädels, sondern als ein Haufen Raufbolde. Jürgen Göbeler war höchst zufrieden mit dem Konzept. "Wir haben 15 Prozent mehr Karten verkauft", sagte er.

(age)
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