Schermbeck Lob für Förderer der Dorfgemeinschaft

Schermbeck · Der Heimatverein Weselerwald feierte sein 20-jähriges Bestehen mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem schönen Fest.

 Die zur Erntegruppe Weselerwald gehörende Tanzgruppe erfreute die Besucher mit ihren Klumpentänzen.

Die zur Erntegruppe Weselerwald gehörende Tanzgruppe erfreute die Besucher mit ihren Klumpentänzen.

Foto: Helmut Scheffler

Mit einem ökumenischen Gottesdienst, der vom evangelischen Pfarrer Hans Herzog und vom Marienthaler Pater Klemens August Droste gestaltet und von Reingard Modrow musikalisch untermalt wurde, begann der Heimatverein Weselerwald und Umgebung in der Kapelle des Lühlerheims die Feier seines 20-jährigen Bestehens.

Die Frage „Was ist für uns Menschen eigentlich Heimat?“ stand im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Die beiden Geistlichen gaben eine Fülle von Antworten. Der Geburts- und Lebensort ist für viele Menschen Heimat. Heimat ist da, wo ich mich wohlfühle. Heimat ist dort, wo ich mich geliebt fühle. Heimat ist dort, wo ich Geborgenheit erlebe. Diesen auf das Diesseits bezogenen Deutungen des Begriffes Heimat fügten die Pfarrer den Himmel als einen Ort hinzu, der nach dem Tode die Menschen als ewige Heimat aufnimmt. Anhand mehrerer Passagen der Bibel wurde deutlich, was Menschen empfinden, denen die Heimat genommen wird. Die Kollekte des Gottesdienstes war für die Seelsorge im Lühlerheim bestimmt.

Nach dem Gottesdienst begann in den Räumen des Museums der Familie Elke und Klaus Sondermann an der Marienthaler Straße im Beisein von mehr als 100 Gästen der Festakt zum Jubiläum. Die Vorsitzende Maike Beckmann begrüßte Vertreter mehrerer Weselerwalder Vereine sowie Mitglieder der befreundeten Heimatvereine aus Gahlen und Schermbeck, des Dammer Turmvereins, der Landfrauenvereinigung Damm-Bricht und des Brüner Bürgervereins. „Ihr seid der Grund, warum der Heimatverein Weselerwald und Umgebung heute sein Jubiläum feiern kann“, bescheinigte Beckmann den Vereinsmitgliedern.

Als Festredner trat der ehemalige Bürgermeister Wilhelm Cappell ans Rednerpult. Er war maßgeblich an der Gründung des Vereins beteiligt. Cappell schilderte den engen Zusammenhalt der dörflichen Gemeinschaft in Form von Nachbarschaften, Vereinen und deren Feiern, bevor er im Rückblick auf die Gründungsphase an Reinhart Holloh erinnerte, der als erster Vorsitzender den Verein etablierte.

Einen Bogen spannte Cappell über die Betreuung des Fliegergrabes in Hartmanns Wiese bis hin zu den gegenwärtigen Aktivitäten des Vereins, wobei er der Vorsitzenden Maike Beckmann und ihren Vorstandskollegen Heinz-Erich Ohletz und Karl Westerhuis bescheinigte, „in vorbildlicher und beeindruckender Weise“ den Verein zu führen. „Möge der Heimatverein noch lange überdauern und kundtun vom ländlichen Leben unserer Vorfahren“, wünschte Cappell dem Jubiläumsverein.

Im Namen des Weselerwalder Schützenvereins, der Sportschützen Voshövel und des Tambourkorps Weselerwald dankte der Schützen-Präsident Andreas Appenzeller dem Heimatverein, der „auf vorbildliche Art und Weise unsere Heimat Weselerwald in all ihren wunderschönen Facetten“ geprägt habe. „Ihr alle“, fügte Appenzeller hinzu, „habt die letzten 20 Jahre viel für Weselerwald getan und spielt eine große Rolle im gesellschaftlichen Leben unseres Ortsteils.“

In Versform fasste der stellvertretende Bürgermeister Engelbert Bikowski die Bedeutung des Heimatvereins zusammen. „Was ihr erreicht in 20 Jahren, es ist ganz toll, das zu bewahren“, ermunterte Bikowski den Verein, das Alte zu bewahren und die Zukunft zu gestalten.

Nach einem kurzen Sektempfang trafen sich die Besucher des Festes in Kleingruppen in den Museumsräumen und an den Verpflegungsständen auf dem Hofgelände. Das gute Miteinander der Weselerwalder Vereine bewiesen die Jungschützen, indem sie die Bewirtung übernahmen.

Die zur Erntegruppe Weselerwald gehörende Tanzgruppe erfreute die Besucher mit ihren Klumpentänzen.

 Als Vereinsvorsitzende begrüßte Maike Beckmann (l.) mehr als 100 Gäste, die gestern in den Räumen des Museums Sondermann an der Jubiläumsfeier des Heimatvereins Weselerwald und Umgebung teilnahmen. RP-Foto Scheffler

Als Vereinsvorsitzende begrüßte Maike Beckmann (l.) mehr als 100 Gäste, die gestern in den Räumen des Museums Sondermann an der Jubiläumsfeier des Heimatvereins Weselerwald und Umgebung teilnahmen. RP-Foto Scheffler

Foto: Helmut Scheffler

Im Rahmen des geselligen Beisammenseins bot sich für die Besucher die Gelegenheit, die liebevoll gestalteten Museumsräume zu besichtigen. Auch auf dem Gelände erinnerten mehrere Exponate an die Bedeutung der Landwirtschaft in der ehemals selbstständigen Gemeinde Weselerwald, die im Zuge der kommunalen Neuordnung des Jahres 1975 ein Teil der Großgemeinde Schermbeck wurde.

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