Kreis Wesel Arbeitsagentur: Jeder Vierte im Kreis Wesel in Kurzarbeit

Kreis Wesel · Die Arbeitsagentur hat die neuen Arbeitsmarktzahlen für den Monat April gezeigt. Sie zeigen: Die Krise trifft auch den Kreis Wesel mit voller Wucht. Hoffnungsschimmer: Die Arbeitslosenquote ist bisher nur leicht um 0,6 Prozentpunkte gestiegen.

 Die Agentur für Arbeit hat die neuen Arbeitsmarktzahlen mitgeteilt.

Die Agentur für Arbeit hat die neuen Arbeitsmarktzahlen mitgeteilt.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Corona-Krise lässt Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit im Kreis Wesel kräftig ansteigen. Das geht aus Zahlen hervor, die die Arbeitsagentur am Donnerstag zum Montagsende vorgelegt hat. Vom 1. März bis 26. April gab es im Kreis Wesel insgesamt 3571 Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit. Darin wurden 40.329 Personen genannt. Das entspricht rechnerisch gut jedem vierten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (28,5 Prozent). 15.929 Personen waren im April im Kreis Wesel arbeitslos gemeldet. Das sind 1490 Personen oder 10,3 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Im Vorjahresvergleich gibt es 1375 Arbeitslose oder 9,4 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent (Vorjahr 6,0 Prozent).

„Im April hat sich die enorme Nachfrage der Unternehmen nach Kurzarbeit fortgesetzt. Ich bin froh, dass Unternehmen diesen Weg wählen, denn Kurzarbeit vermeidet Arbeitslosigkeit und hält bewährte Beschäftigte im Unternehmen. Nach den Anzeigen kommen jetzt im nächsten Schritt die Anträge zur Abrechnung der geleisteten Kurzarbeit. Für diese Bearbeitung haben wir unser Team verzehnfacht“, sagt Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel. Die meisten Arbeitslosenmeldungen kamen von Beschäftigten aus dem Einzelhandel, dem verarbeitenden Gewerbe und dem Gastgewerbe. „Unser Fokus liegt auf der zügigen Bearbeitung der Anträge und der pünktlichen Auszahlung aller Leistungen, denn das ist für die Betroffenen existenziell“, betont Ossyra. Zur Nachfrage der Unternehmen nach neuen Arbeitskräften ergänzt sie: „Die Meldung neuer Stellen ist zum Vormonat um die Hälfte zurückgegangen. Es gibt noch einen Bedarf an Arbeitskräften, aber auf einem recht niedrigen Level.“

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