Gute Nachbarschaft in Wermelskirchen Straßentrödel lockt viele Besucher nach Dhünn

Wermelskirchen · Schnäppchen entdecken, dazu ein Stück selbstgebackenen Kuchen und ein Plausch: Aktion bringt Erlös von mehr als 570 Euro.

(sng) Besucherscharen statt „verirrter“ Verkehr: Für die Nachbarschaft In der Dhünn hat das Projekt „Straßentrödel“ funktioniert. Bei bestem Herbstwetter bauten mehr als 20 Anwohner nebst einigen wenigen angereisten Privattrödlern bei der sonntäglichen Aktion ihre Stände in Parkbuchten sowie Einfahrten, Hauszugängen und unter Carports auf.

Dank des „Kaiserwetters“ waren Pavillons als Regenschutz nicht nötig, denn Petrus belohnte das Engagement mit Sonnenschein. Der In der Dhünn-Straßentrödel bot bei Kaffee, Glühwein, Grillwurst und selbstgebackenem Kuchen, den die Organisatoren feil boten, Gelegenheit zu einem Plausch und mutete so wie ein gleichzeitiges Nachbarschaftsfest an.

„Zwischenzeitlich war die Straße so gut besucht, dass es fast wirkte wie in einer gut besuchten Innenstadt“, freute sich Katharina Puschmann, die mit Katharina Saggiomo die Idee zum Straßentrödel hatte. Beide übernahmen die federführende Organisation: „Die Leute scheinen richtig froh zu sein, dass nach der Lockdown-Zeit endlich vor der Haustür wieder etwas los ist.“ Das gute Wetter sei zusätzliches Glück: „Wir sind mega zufrieden.“

Dieses gute Gefühl schlug sich am Ende des Trödel-Tages auch im „Kassensturz“ nieder. Denn: Die beiden Organisatorinnen hatten zur Kuchen-Spende aufgerufen, den Verkauf von Speis und Trank zugunsten der Dhünner Abteilung des Schulvereins der Dhünntal-Gemeinschaftsgrundschule auf die Beine gestellt. Die Summe von 570 Euro und ein „paar Gequetschte“ kamen an Erlös zusammen, wie Katharina Saggiomo im Nachgang angab.

Die gute Stimmung hatte sich bereits vor dem Straßentrödel abgezeichnet, wie Katharina Puschmann berichtete: „Wir haben mit dem Ordnungsamt gesprochen. Und danach war klar, dass die Straße befahrbar bleiben und jeder Anwohner mit der Aktion einverstanden sein muss.“ Einwände oder gar Widerstände habe es nicht gegeben: „Ganz im Gegenteil: Alle waren zum Mitmachen bereit. Das lässt sich ja an den üppigen Kuchenspenden ablesen.“ Das Gebäck nahmen sich manche Besucher gleich verpackt vom Spaziergang mit nach Hause. Andere stöberten vorher noch im Trödelangebot, das von Kleidung und Büchern über Dekorationsartikel sowie Haushaltsutensilien bis hin zu Spielzeug reichte.

Jochen Schmidt, der regelmäßig In der Dhünn zu Gast ist und somit als Teil der Nachbarschaft gesehen wird, baute ebenfalls einen Stand auf: „Ich bin ja nicht hier um Geschäfte zu machen. Aber ich konnte manch einem Besucher mit Sachen aus meinem Keller oder Speicher eine Freude bereiten.“ Die lachenden Kinderaugen würden Spaß und die vielen Gespräche Lust auf mehr derartige Aktionen machen: „Toll ist doch, dass so eine recht spontane Idee funktioniert – die beiden Katharinas sprühen ja regelrecht vor Energie.“

Selbst wenn es am Tag des Straßentrödels keine nennenswerten Verkehrsprobleme gegeben habe, monierte Jochen Schmidt die „dilettantische Beschilderung“ der Baustelle / Sperrung der Pilghauser Straße / L409: „Die Umleitungsschilder sind so verwirrend installiert, dass zum Beispiel Ortsunkundige glatt in die Straße In der Dhünn abbiegen.“ Erst kürzlich habe sich ein Lastwagen in dem Wohngebiet festgefahren.

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