Wermelskirchen Kommentar: Bürgermeinung nicht übergehen

Wermelskirchen · Was jetzt? Diese Frage werden sich in den nächsten Tagen Stadtverwaltung, aber auch Politiker beantworten müssen. Bürger haben einen Tag intensiv über Einsparungsmöglichkeiten und zusätzliche Ertragssteigerungen Gedanken gemacht. 22 Männer und Frauen. Manche sprachen für ihre Vereine, andere hatten aber auch das Gesamte im Blick. 22, werden sie fragen, entscheiden über die Stadt und die "Giftliste"?

Ja und Nein. Jeder Bürger war eingeladen, mitreden zu können. Frei und ohne Politik. 26 hatten sich angemeldet, 22 war nur gekommen. Beschämend. Doch diese 22 waren engagiert. Redeten sich keine heißen Köpfe, sondern suchten Kompromisse, tauschten Informationen aus, bekamen auch mal eine neue Sicht der Dinge. Denn: Ihnen liegt das Interesse dieser Stadt am Herzen. Sie gingen nicht leichtfertig mit ihrer Aufgabe um. Das lässt für die Zukunft hoffen.

Ihre Empfehlungen sind aber nur ein Meinungsbild, nicht bindend für die Politiker. Das war allen klar, die teilgenommen haben. Doch was machen die Politiker damit? Ignorieren sie die Empfehlungen? Haben sie längst ihre Entscheidungen getroffen? Manche Fraktionen, so klang beim Mittagessen durch, haben sich bereits festgelegt.

Doch allen sollte klar sein: Dies war keine Alibi-Veranstaltung. Sie werden diese Empfehlungen nicht übergehen können. Es wird sicher nicht jede Position 1:1 umgesetzt werden, aber die Politiker werden da schon deutlich machen müssen, dass sie das Meinungsbild dieser 22 Bürger anerkennen. Keine einfache Aufgabe angesichts der Gemengelage und der Schuldenlast. UDO TEIFEL

(RP)
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