Krefeld Politik beteiligt Bürger am Sicherheitskonzept zur Terrorabwehr

Krefeld · Die Feuerwehr ist in der Lage, die Steuerung und Überwachung der 26 mobilen Poller rund um die Innenstadt zu übernehmen.

Es wird in Krefeld einen "Runden Tisch" zum Thema "Sicherheit in der City" geben. An dem werden neben Politik und Verwaltung auch Bürgervereine, Handel sowie Polizei und Feuerwehr sitzen. Darauf verständigte sich der Ordnungs- und Sicherheitsausschuss einstimmig in seiner jüngsten Sitzung. Vor allem CDU und FDP drängten auf zeitnahe Gespräche. "Für Januar soll die Verwaltung zu einer Sondersitzung des Ausschusses für Verwaltung, Vergabe, Ordnung und Sicherheit einladen, in der sich eingehend mit der Problematik beschäftigt wird", so CDU-Fraktionsvorsitzender Philibert Reuters.

Grundlage für die Planung soll die Vorlage der Verwaltung sein, die - bereits vor einem dreiviertel Jahr angefordert - jetzt durch die Fachabteilung erstellt worden ist. Hintergrund sind die weltweiten islamistisch motivierten Attentate in den vergangenen Monaten, bei denen in Innenstädten Lkw eingesetzt wurden, um möglichst viele Menschen zu töten. Um die Krefelder City vor solchen Anschlägen zu sichern, hat die Verwaltung einen Plan erstellt, um die Fußgängerbereiche Friedrichstraße/Hochstraße/ Neusser Straße zwischen der St.-Anton-Straße und dem Hansazentrum durch 107 Poller zu schützen, 26 sollen versenkbar sein. Rund drei Millionen Euro werden dafür veranschlagt, dazu kommen jährlich 250.000 Euro Betriebskosten. Die zentrale Steuerung der (videogesteuerten) Anlage könnte die Leitstelle der Feuerwehr übernehmen. "Wir wären dazu in der Lage", so Krefelds Feuerwehrchef Dietmar Meißner auf Anfrage unserer Redaktion. Die versenkbaren Poller müssten mit akustischen und optischen Signalen ausgestatten werden. Dazu sind Kommunikationssäulen mit Audiotaste vorgesehen.

Nicht nur mit Blick auf die Terrorabwehr könnte eine abgepollerte Innenstadt sinnvoll sein. "Auch den Fahrern, die meinen, in der Fußgängerzone parken zu müssen, wenn sie dort zum Essen gehen, wird durch eine solche Maßnahme ein Riegel vorgeschoben", so Grünen-Ratsherr Thorsten Hansen. "Das ist sinnvoll. Ob Poller dagegen das grundsätzliche Anschlagrisiko verringern, glaube ich jedoch nicht." Bezüglich der Kosten forderte Stadtdirektorin Beate Zielke, dass es durch Land und Bund eine "Mitfinanzierung" geben müsse. "Wir können allerdings nicht jede Lebenslage absichern", so die Juristin. "Ein Restrisiko bleibt immer."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort