Fit mit Vereinen Dem Schweinehund den Kampf ansagen

Wermelskirchen · Die 19-Jährige Joana Herbst bietet beim TuS mit Power Circle einen Kursus mit Fitness-Schwerpunkt an.

 Joana Herbst bietet beim TuS den Fitnesskursus Power Circle an, um noch mehr junge Menschen für den Vereinssport zu interessieren.

Joana Herbst bietet beim TuS den Fitnesskursus Power Circle an, um noch mehr junge Menschen für den Vereinssport zu interessieren.

Foto: Theresa Demski

Fitness im Verein? Gehen viele junge Leute da nicht eher ins Fitness-Studio?

Joana Herbst Klar, im Fitnesscenter ist man flexibel. Jeder geht hin, wenn es ihm passt. Aber es gibt auch Menschen, die einen festen Termin brauchen, um ihren inneren Schweinehund zu bekämpfen. Wenn sie wissen: Heute Abend findet der Fitness-Kurs statt, dann stehen sie auf und gehen hin. Und dazu kommt: Im Verein muss man den Sport nicht alleine machen. Da sind immer noch andere. Und deswegen war es mir wichtig, auch bei uns im TuS einen Kursus anzubieten, der beides kann: Fitness und gemeinsam Sport treiben.

Und wie sieht dieser Fitnesskursus aus?

Joana Herbst Wir haben ihn Power Circle genannt – vor allem, weil er die Teilnehmer dazu einlädt, sich richtig auszupowern. Wir wollen an unsere Grenzen gehen, richtig ins Schwitzen kommen und danach wissen, was wir geschafft haben. Allerdings setzen wir dafür nicht nur auf den Zirkel. Klar, zum Kursus gehört auch mal das klassische Zirkeltraining. Dann gibt es mehrere Stationen, bei denen sich Kraft- und Ausdauertraining abwechseln. Das ist die perfekte Mischung.

Was können das für Übungen im Zirkel sein?

Joana Herbst Das beginnt zum Beispiel mit Sit-ups mit Gewichten, Balanceübungen auf dem Gymnastikball, Seilchenspringen, Trampolinaufgaben, Übungen mit der Hantel oder auf der Matte. Wichtig ist mir, dass wir nach und nach alle Muskelgruppen ansprechen.

Aber eben nicht nur im Zirkel?

Joana Herbst Nein. Es gibt so viele Möglichkeiten, Fitnessübungen interessant zu gestalten. Wir nutzen zum Beispiel einen Parcours, gründen dann auch mal Mannschaften, um gegeneinander in den Parcours zu gehen. Oder wir setzen in einer Fitnessstunde auf einen spielerischen Ansatz mit Spielbrett. Dann werden die Aufgaben durch den Würfel bestimmt. Das Ziel ist aber immer das gleiche: Etwas Gutes für sich selber tun und nach der Arbeit, der Schule oder dem Tag in der Uni abschalten können.

Welche Zielgruppe haben Sie dabei im Blick?

Joana Herbst Grundsätzlich ist jeder willkommen – diejenigen, die schon fit sind und auch diejenigen, die es werden wollen. Der Kursus ist so angelegt, dass er sowohl für die einen als auch für die anderen geeignet ist. Jeder geht so weit, wie er kann und will. Konzipiert habe ich das Angebot vor allem, um jüngere Menschen wieder in den Verein zu locken – mit dem Thema Fitness. Das soll aber niemanden ausgrenzen. Wir haben nur bisher im TuS hauptsächlich Angebote zu den Themen Kindersport, Mannschaftspiele oder Gesundheitssport. Mit dem Power Circle möchte ich bewusst Männer und Frauen in den 20ern ansprechen. Und alle, die sich einmal in der Woche richtig auspowern wollen.

Ein junges Angebot mit einer jungen Übungsleiterin. Wie kamen Sie selbst dazu, sich im Vereinssport zu engagieren?

Joana Herbst Ich bin im Verein groß geworden und habe mit 14 die Sporthelferausbildung gemacht. Und weil mir der Einsatz als Helferin beim Kinderturnen Spaß gemacht hat und der Verein signalisiert hat, dass neue und auch junge Übungsleiter willkommen sind, habe ich mich dann zur Übungsleiterausbildung angemeldet. Schon während der Ausbildung habe ich einen Schwerpunkt auf Zirkeltraining und Intervalltraining gelegt. Als ich dann fertig war, wollte ich auch einen eigenen Kurs anzubieten. So entstand dann die Idee für den Power Circle.

(Das Interview führte Theresa Demski)
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