Wermelskirchener Kunden betroffen Deutsche Bank schließt ihre Filiale

Wermelskirchen · Für Kunden soll es alternative Beratungen online und per Telefon geben.

 Die Filiale der Deutschen Bank an der Telegrafenstraße in Wermelskirchen am Montagmorgen: Sie soll geschlossen werden.

Die Filiale der Deutschen Bank an der Telegrafenstraße in Wermelskirchen am Montagmorgen: Sie soll geschlossen werden.

Foto: Joachim Rüttgen

Noch ist alles normal in der Filiale der Deutschen Bank an der Telegrafenstraße. Im Fenster hängen die neuesten Immobilien-Objekte, die Mitarbeitenden sitzen im hinteren Bereich der Geschäftsstelle, vorne druckt eine Kundin Kontoauszüge aus. Schon bald wird dieses Bild der Vergangenheit angehören. Die Filiale schließt im vierten Quartal dieses Jahres. Informationen dazu sucht man bisher vergebens. Es gibt keinen Aushang, und ein Gespräch mit der Kundschaft gab es bisher offenbar auch noch nicht, auch die Frau mit den Kontoauszügen wusste nichts von der Maßnahme. „Die Kunden werden zeitnah mündlich und schriftlich informiert“, sagt ein Unternehmenssprecher der Deutschen Bank.

Deutschlandweit werden fast 100 Filialen geschlossen. 37 Standorte sind es allein in Nordrhein-Westfalen. Grund dafür sind laut Deutscher Bank veränderte Kundenbedürfnisse. „Immer weniger Menschen kommen überhaupt noch in die Filialen“, sagt der Sprecher. Man wolle vermehrt auf Online-banking und einen 24-Stunden-Telefonservice setzen. Für die, die kommen, wolle die Deutsche Bank Alternativen bieten. Also auf Standorte in der Nähe verweisen oder auf Telefon- und Videoberatungen zurückgreifen. Die Corona-Pandemie sei nicht ursächlich für die Schließungen.

Zur Situation in Wermelskirchen kann sich das Unternehmen nicht konkret äußern. Die Mitarbeitenden dort verweisen auf die Pressestelle, beantworten keine Fragen zu den Folgen für Kunden und Personal. Nicht einmal die aktuelle Zahl der Belegschaft vor Ort kann mitgeteilt werden. Ob ein Selbstbedienungsbereich an der Telegrafenstraße erhalten wird, ist noch nicht klar. „Wir befinden uns in einem frühen Stadium der Maßnahme“, erklärt das Bankunternehmen.

Bundesweit sind 450 Mitarbeitende von den Sparmaßnahmen betroffen. Die Deutsche Bank hat sich mit dem Betriebsrat auf einen Interessensausgleich geeinigt, „wir setzen alles daran, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden“, erklärt die Deutsche Bank. Es soll Regelungen zu Altersteilzeit, Vorruhestände oder Abfindungen geben. Wohl auch für Mitarbeitende in Wermelskirchen. Folgen hat die Schließung insbesondere für Menschen, die nicht internetaffin oder nicht mobil sind. Die nächste Filiale der Deutschen Bank wird nach der Schließung acht Kilometer entfernt in Remscheid sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort