Kreis Heinsberg Museen locken viele Besucher an

Kreis Heinsberg · Mehr als ein Dutzend Museen beteiligten sich mit Offenen Türen und Aktionen am 41. Internationalen Museumstag. Das Thema für den Museumstag lautete diesmal: "Netzwerk Museum: Neue Wege, neue Besucher".

 Georg Wimmers, Vorsitzender des Heimatvereins Wegberg-Beeck, erläuterte gestern den Besuchern des Flachsmuseums die Flachsverarbeitung. Er vermittelt, dass es ein Museum "zum Anfassen" ist.

Georg Wimmers, Vorsitzender des Heimatvereins Wegberg-Beeck, erläuterte gestern den Besuchern des Flachsmuseums die Flachsverarbeitung. Er vermittelt, dass es ein Museum "zum Anfassen" ist.

Foto: Jürgen Laaser

Stellvertretend berichteten mehrere Vorsitzende der betreibenden Vereine von neuen Konzepten, um weitere Besucher zu gewinnen. Mehr als ein Dutzend Museen beteiligten sich mit Offenen Türen und Aktionen am 41. Internationalen Museumstag unter dem Thema "Netzwerk Museum: Neue Wege, neue Besucher".

So hat der Heimatverein Beeck die Zusammenarbeit mit den Grundschulen stark ausgebaut. Die Schüler erhalten jeweils zum Ende der Seminare Flachsdiplome und kommen häufig mit ihren Familien zu den sonntäglichen Öffnungszeiten wieder. "Dort können die Kinder nach Vorlage ihres erworbenen 'Diploms' den Eltern an den historischen Geräten die Flachsverarbeitung demonstrieren und zeigen, was sie gelernt haben", erklärt Georg Wimmers. Im Flachsmuseum wird vermittelt, dass es ein Museum "zum Anfassen" ist, und bei den Vorführungen lernen alle mit Spaß. Zudem wird Wert darauf gelegt, sonntags zu den Öffnungszeiten im Flachsmuseum und Museum für Europäische Volkstrachten jeden einzelnen Besucher als Gast zu behandeln, so dass dieser später eventuell mit einer Gruppe zu einem offiziellen Besuch mit Verpflegung wiederkommt. "Ebenso führen wir interessante Ausstellungen durch, die auch wechselndes Fachpublikum ziehen."

Das Beecker Flachsmuseum und die Rickelrather Schrofmühle bilden seit einigen Jahren ein kleines Netzwerk, in dem sie thematisch zwei verschiedene Seiten des Flachsanbaus in Wegberg museal aufarbeiten, erläuterte Dr. Ferdinand Schmitz. Das Netzwerk bietet seiner Meinung nach ein großes Potenzial im Bereich des sanften Tourismus, um Wegbergs einzigartige Flachs-Historie für Besucher interessant zu machen. "Gegebenenfalls besteht demnächst die Möglichkeit, über eine Teilnahme am Landesprogramm 'Heimatförderung' des Ministeriums für Heimat und Kommunales NRW die Zusammenarbeit der beiden Museen finanziell fördern zu lassen", sagte er, "eine erfolgreiche Vermarktung könnte dann regional über die Marke 'Heinsberger Land - erfrischend entspannt' des Kreises Heinsberg und überregional über den Niederrhein-Tourismus erfolgen."

Das Herzstück des Museums Schrofmühle besteht in der funktionierenden Mühlentechnik der Getreide- und Ölmühle. In den Jahren 2016 und 2017 hat der Förderverein gemeinsam mit dem "Filmklub Objektiv e. V." aus Mönchengladbach einen 20-minütigen Dokumentarfilm gedreht, in dem der gesamte technische Ablauf in Einzelheiten dargestellt wird. "Der Film ermöglicht jetzt, die Mühlentechnik einem theoretisch unbegrenzt großen Publikum digital über alle modernen Medien zur Verfügung zu stellen und so neue Besucher zu erschließen." Die Historie des Bergbaus in Hückelhoven können Besucher im Besucherbergwerk "Schacht 3" erfahren. Mehr als 3000 Erwachsene und 600 Kinder kommen jährlich dorthin und nehmen auch an Führungen teil.

Zum Internationalen Museumstag engagierte der Förderverein erstmals einen Sprayer, der den Toilettenwagen mit Graffitis gestaltete. "Voriges Jahr hatten wir die Jugendfeuerwehr des Kreises zu Besuch", zählte Detlef Stab weitere Neuigkeiten auf, "und Bischof Dr. Helmut Dieser wird am 13. Juni von 18 bis 22 Uhr unter dem Motto 'Wir müssen reden' in der Schachthalle rund einhundert Personen zum Essen und Trinken einladen."

(cole)
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