Wegberg 605.000 Euro für Feuerwehrgerätehaus

Wegberg · Der Bauausschuss gibt grünes Licht für die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Moorshoven. Vor der Abstimmung gab es eine Diskussion über die hohen Kosten bei öffentlichen Bauvorhaben.

 Das Feuerwehrgerätehaus in Moorshoven: Auf der Fläche, wo die Rutsche steht, soll die neue Halle für das Fahrzeug entstehen. Im alten Gebäude entstehen Umkleiden, Sanitärräume und ein Aufenthaltsraum mit Teeküche.

Das Feuerwehrgerätehaus in Moorshoven: Auf der Fläche, wo die Rutsche steht, soll die neue Halle für das Fahrzeug entstehen. Im alten Gebäude entstehen Umkleiden, Sanitärräume und ein Aufenthaltsraum mit Teeküche.

Foto: Michael Heckers

Der Bauausschuss hat sich für die Erweiterung und den Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Moorshoven nach den Plänen des Wegberger Architekturbüros GRONAU plan ausgesprochen. Wenn die Entscheidung auch mit großer Mehrheit getroffen wurde, äußerten Vertreter aus mehreren Fraktionen zuvor ihren Unmut über die hohen Baukosten. "Wir sind erschrocken über die hohen Kosten", sagte Heinz Nießen von der FDP.

Die Gesamtbaukosten für die Erweiterung und den Umbau des Feuerwehrgerätehauses Moorshoven werden von der Stadtverwaltung auf 605.000 Euro geschätzt. Ursprünglich war man von 475.000 Euro ausgegangen, die zusätzlich erforderlichen Mittel in Höhe von 130.000 Euro werden nun in den Haushaltsplanentwurf 2019 aufgenommen.

Die Bauexperten der Stadtverwaltung hatten sich gemeinsam mit Vertretern der Feuerwehr für die Erweiterungs- und Umbauvariante des Wegberger Büros GRONAU plan ausgesprochen, welche die kostengünstigste gewesen sei. Der Entwurf überzeuge vor allem dadurch, dass das bisherige Feuerwehrgerätehaus nahezu komplett erhalten bleibt und die Identifikation der Löschgruppe und der Moorshovener Bürger mit "ihrem Gerätehaus" in der Mitte des Dorfkerns möglich mache. Außerdem sei dies wirtschaftlich. Die Fahrzeughalle wird seitlich vom Bestandsgebäude mit einem Flur als "Fuge" angeschlossen, die den neuen Haupteingang für das Ensemble bildet.

Der Anbau soll sich optisch bewusst vom geklinkerten Bestandsgebäude absetzen und könne daher mit einem funktionalen Bau- und Ausstattungsstandard errichtet werden. Geplant wurde für die Fahrzeughalle ein von außen verputztes Porotonmauerwerk mit einer Filigrandecke und einem Spaltklinkerboden. Die Laufwege seien gut durchdacht. Die Herren-Umkleide im Bestand bietet für 30 Spinde Platz. Der bisher fehlende Umkleide- und Sanitärraum für vier Frauen ist ebenso wie die Werkstatt im Anbau angeordnet.

Vertreter mehrerer Fraktionen kritisierten, dass die tatsächlichen Kosten für die zuletzt gebauten oder umgebauten Feuerwehrgerätehäuser deutlich höher als geplant gewesen seien. "Zuletzt sind wir bei diesem Thema auch in Rickelrath, Arsbeck und Klinkum über das Ziel hinaus geschossen", sagte Georg Gellissen (CDU), der ein strenges Controlling fordert. Für seine Fraktion sei bei 475.000 Euro "definitiv Schluss", sagte Gellissen. Baudezernent Frank Thies nannte mehrere Gründe dafür, dass die tatsächlichen Baukosten zuletzt höher ausgefallen sind als zuvor geplant.

Das sei unter anderem durch die derzeit außerordentlich gute Lage der Bauwirtschaft begründet. Der Boom der Baubranche spiegele sich in den deutlich höheren Preisen wider. Die Firmen müssten nicht mehr nehmen, was auf dem Tisch liegt, sondern könnten sich im Boom die besten Preise und Angebote auswählen, erklärte er. Die vorliegende Variante für das Gerätehaus in Moorshoven sei mit der Feuerwehr abgestimmt und vernünftig dimensioniert. Die FDP hätte sich gewünscht, wenn auch eine Leichtbauweise geprüft worden wäre.

Die abschließende Abstimmung fiel eindeutig aus. Nur Freie Wähler und FDP (insgesamt drei Stimmen) stimmten gegen den Beschlussvorschlag der Verwaltung, Ja-Stimmen gab es 20.

(hec)
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