Opus-512-Konzert in St. Vincentius Beeck Lieblinge der Frauen begeisterten das Publikum

Beeck · Als Ersatz für die Comedian Harmonists „Frackwürdig“ waren in Beeck „Drei Freunde – drei Tenöre“ zu hören.

Zum Weihnachtsmarkt „Beeck leuchtet“ hatte der Kulturförderkreis Opus 512 die Comedian Harmonists „Frackwürdig“ vom Theater Mönchengladbach/Krefeld eingeladen. Durch eine Stimmband-Erkrankung des Bariton musste das Ensemble das Konzert absagen. In fast 30 Jahren hat Opus 512 inzwischen aber so viele Kontakte aufgebaut, erläuterte Vorsitzender Heinrich Heinen, dass dem Publikum in der Beecker Kirche ersatzweise „Drei Freunde – drei Tenöre“, begleitet von der preisgekrönten Pianistin Sigrid Althoff, präsentiert werden konnte.

Eigentlich war im vollen Kalender der Vorweihnachtszeit dieser Tag als Erholungstag geplant. „Gute Freunde helfen wir aber gerne“, sagte Stefan Lex, Leiter und Moderator der drei Tenöre. Und mit was anderem, als mit drei Opernarien sollten die Tenöre, allgemein als Lieblinge der Frauen bekannt, beginnen. In einem herrlichen Wechselspiel erklangen aus Rigoletto von Verdi die Arie „Questa o quella“ und „La donna e mobile“, dazwischen Giordanos „Amor ti vieta“ aus Fedora, ein Gassenhauer mit dem Caruso seinen Aufstieg begründete. Harmonisch aufeinander abgestimmt, gefühlvoll weich und dann wieder kraftvoll steigernd bewegten sie das Publikum. Mit Mozarts „Sonata facile in C-Dur“ brillierte Sigrid Althoff. Anhaltender Applaus war der Dank des Publikums.

Danach wurde es lebhafter. Zunächst sang Stefan Lex aus Giuditta von Franz Lehar „Freunde, das Leben ist lebenswert“. Kräftig und mit großer Gestik kam er dem Publikum daher. Michael Kurz lies mit flotter Rhythmik aus Emmerich Kalmanns Gräfin Marizza den Ohrwurm „Komm, Zigany“ folgen. Zum Abschluss dieses Teils erklang ein Spätwerk von Franz Lehar aus dem Zarewitsch. Professor Thomas Heyer interpretiert das Wolgalied mit melodischer Schlichtheit und ergreifender Sentimentalität.

Nach Franz Lehars „Dein ist mein ganzes Herz“ und dem Klaviersolo „Sehnsuchtswalzer“ von Frederique Chopin wurde es neapolitanisch. Unabgestimmt, schwungvoll und dauernd wechselnd in den Stimmlagen von Einzelteilen der Lieder, brachten die drei Tenöre „Torna surriento“, „Funiculi-Funicola“ und „O Sole mio“. Rauschend applaudierend entließ das Publikum die Interpreten in die Pause, nach der es weihnachtlich wurde.

Thomas Heyer trat mit Camille Saint-Saens „Panis angelicus“ auf. Es folgte unter anderem von Bach-Gounod das „Ave Maria“, vorgetragen von Michael Kurz, und Stefan Lex interpretierte das „Vater unser“ von Albert Hay-Malotte. Die drei Tenöre wussten mit diesen Vorträgen das Publikum so richtig in Stimmung zu bringen. Lex trug außerdem eine Weihnachtsgeschichte von HannsDieter Hüsch vor. Da blieb beim Publikum kein Auge trocken. Weihnachten kann auch ganz humorvoll sein.

Mit den Besuchern sangen die Tenöre später noch „Fröhliche Weihnacht überall“. Klangvoll hallte das Lied in der Kirche wider. Sigrid Althoff brillierte mit „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ von Karl Svoboda. Und zum Abschluss sangen die Tenöre ein Weihnachtsmedley, bei dem das Publikum „Stille Nacht“ mitsang. Nach drei Zugaben verließen die Besucher frohgestimmt die Kirche.

(RP)
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