Schul- und Sportzentrum Wegberg Anwohner fordern: Schulgelände einzäunen

Wegberg · Bürger klagen über Ruhestörungen und fühlen sich von den Behörden im Stich gelassen.

 Der Bolzplatz in der Nähe der Wegberger Hauptschule wird von Anwohnern der Markusstraße als Problemstandort bezeichnet.

Der Bolzplatz in der Nähe der Wegberger Hauptschule wird von Anwohnern der Markusstraße als Problemstandort bezeichnet.

Foto: Michael Heckers

Fast tägliche Ruhestörungen, erheblicher Vandalismus, Einbrüche und wilder Müll auf dem Gelände – als „Problemstandort“ bezeichnen 14 Anwohner der oberen Markusstraße (ab Kreuzungsbereich Echter Straße bis zur Hauptschule) den südlich der evangelischen Kindertagesstätte „Pusteblume“ gelegenen Bolzplatz. Die Anwohner fordern in einem Bürgerantrag, das Schulgelände dauerhaft komplett einzuzäunen.

Das Wegberger Schul- und Sportzentrum war zuletzt häufig von Vandalismus betroffen. Da es bereits vor den Sommerferien zu massiven Sachbeschädigungen an Schulgebäuden gekommen war, hatte die Stadtverwaltung das Schulgelände während der Sommerferien einzäunen und von einem Sicherheitsdienst überwachen lassen. Das unübersichtliche Schulgelände gilt mit seinen zahlreichen Zugangsmöglichkeiten von Natur aus als schwer kontrollierbar. „Da es sich bei dem offenen Schulgelände um so genanntes ,unbefriedetes Besitztum’ handelt, verwirklicht selbst der störende Aufenthalt von Personen (Lärm, Vermüllung) nicht den Straftatbestand des hausfriedensbruchs“, erklärt die Stadtverwaltung. Von der Kreispolizeibehörde sind nach Angaben der Stadtverwaltung bereits seit Jahren kritische Töne zum offenen, so nicht kontrollierbaren Gelände des Schulzentrums zu hören.

Nachdem es nach den Sommerferien erneut zu Vandalismusschäden und Lärmbelästigungen gekommen war, haben die Anwohner die Stadt zum Handeln aufgefordert. „Die aus dem ,Partytreffpunkt Markusstraße 60’ resultierende Ruhestörung mit Begleiterscheinungen wie Trinkgelage und Lärmbelästigungen rauben uns bereits seit Jahren den letzten Nerv“, teilen die Anwohner mit. Sie beklagen, dass trotz der bekannten Probleme keine erhöhte Präsenz von Ordnungsamt oder Polizei festzustellen sei und fühlen sich von den Behörden im Stich gelassen. „Dies verwundert uns insofern, da die Hinterlassenschaften regelmäßig Rückschlüsse darauf zulassen, dass an diesem Platz nicht nur ausgiebig Alkohol, sondern auch Drogen konsumiert werden. Die Nutzungsregeln für den als „Spielplatz“ deklarierten Bolzplatz würden von der Stadt nicht kontrolliert. Die Anwohner kritisieren außerdem, dass bei der Einzäunung des Schulgeländes während der Sommerferien der Bolzplatz außen vor geblieben sei. „Die von dem in der Stadtverwaltung veröffentlichten Schreiben angesprochene Zielgruppe ,Kinder’ hält sich nach unserer Beobachtung dort nämlich so gut wie gar nicht auf. Statt dessen beginnt der ,Spielbetrieb’ in der Regel erst nach der Nutzungszeit um 19 Uhr und setzt sich in Form von ausgedehnten Trinkgelagen bis tief in die Nacht fort. Der installierte Ballfangzaun an der Markusstraße verstärkt gefühlt zehnfach die Torschüsse“, teilen die Anwohner mit. Sie sprechen sich deshalb für die dauerhafte und komplette Einzäunung des Schulgeländes aus. Erst dann könne man Anzeigen überhaupt verfolgen und könnten noch höhere Kosten durch Vandalismusschäden vermieden werden. Die Anwohner wünschen sich zudem, dass der Bereich, beispielsweise durch abschließbare Tore, für Sparziergänger während des Tages zugänglich bleibt. „Für den Fall, dass diese Variante nicht gewählt wird, möchten wir dennoch alle Maßnahmen unterstützen, die den Platz für die Verantwortlichen von Störungen und Vandalismus so unattraktiv wie möglich machen“, schreiben die Anwohner und schlagen regelmäßige Kontrollen vor.

Die Wegberger Stadtverwaltung kündigt an, dass sie die Situation im und um das Schul- und Sportzentrum stufenweise und mit einem verhältnismäßig geringen Eingriff verbessern möchte. In einem ersten Schritt soll das Gelände zur Markusstraße hin mit einem Zaun versehen werden, wobei das Gelände durch zwei Tore an der Kindertagesstätte „Pusteblume“ und am Treppenaufgang zur Schule am Grenzlandring (Hauptschule) zugänglich bleiben soll. Die Einzelheiten der Maßnahmen sollen der Politik in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Wohnen, Bauen, Umwelt und Vergabe am Dienstag, 12. Februar, vorgestellt werden.

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