Typisierungsaktion der Heinrichs Gruppe in Wegberg Lebensretter für Ben gesucht

Wegberg · Eine Typisierungsaktion der Heinrichs Gruppe in Wegberg soll helfen, einen Stammzellspender für Ben zu finden.

 Gemeinsam für Ben – die Mitarbeiter der Heinrichs Gruppe im Seniorenzentrum Wegberg.

Gemeinsam für Ben – die Mitarbeiter der Heinrichs Gruppe im Seniorenzentrum Wegberg.

Foto: Andrea Laugs

Die Heinrichs Gruppe, die das Seniorenzentrum Wegberg an der Freiheiderstraße 2-8 betreibt, folgt im Kampf um das Leben des 15-jährigen Ben aus Greiz dem Typisierungsaufruf des Norddeutschen Knochenmark- und Stammzellspenderregisters (NKR) mit einer bemerkenswerten Hilfsaktion: Morgen, Donnerstag, 20. Dezember, findet zwischen 10 und 15 Uhr eine große Stammzelltypisierung in den Räumen des Seniorenzentrums Wegberg statt.

Ben ist an Leukämie erkrankt und braucht dringend einen Stammzellspender. Daher wurde eine Typisierungsaktion gestartet. Bereits zum zweiten Mal ist der 15-jährige aus dem thüringischen Greiz an akuter myeloischer Leukämie (AML) erkrankt. Nur noch einen Stammzellübertragung kann ihm helfen.

Angefangen hatte alles mit einer Grippeinfektion. Als der Fußballer und WingTsun-Sportler aus Greiz in Thüringen sich vor drei Monaten untersuchen ließ, kam die schockierende Nachricht: Die Leukämie ist zurück. Zum zweiten Mal bedroht die schreckliche Krankheit das Leben des 15-Jährigen, denn Ben galt vor zwei Jahren bereits als geheilt. Seine einzige Chance ist jetzt die Stammzellspende eines „genetischen Zwillings“.

„Ich konnte nicht einfach zu Hause sitzen und mir tatenlos die wenig ermutigenden Nachrichten von Ben anhören, so habe ich meinen Arbeitgeber um Hilfe gebeten“, sagt Pflegefachkraft Lisa Randerath aus dem Seniorenzentrum Wegberg. Lisa ist bereits typisiert, als passende Spenderin kommt sie für Ben aber leider nicht in Frage. Auf Lisas Nachfrage, einen Stammzellspender für ihn zu finden, ruft die Heinrichs Gruppe prompt eine große Hilfsaktion ins Leben: Donnerstag, 20. Dezember 2018, finden sich zwischen 10 und 15 Uhr viele Freiwillige der rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für eine große Registrierungsaktion im Seniorenzentrum Wegberg ein. Generation hilft – der Förderverein der Heinrichs Gruppe übernimmt für jeden Mitarbeiter die Laborkosten von rund 35 Euro, die für die Ersttypisierung anfallen. „So viel Anteilnahme hatte ich gar nicht erwartet. Für Leukämiepatienten bringt jeder neu Registrierte die Chance, wieder ganz gesund zu werden – meine Freude über die gemeinsame Hilfe kann ich kaum in Worte fassen“, schildert Lisa.

Tatsache ist, dass alle 45 Minuten in Deutschland ein Mensch an Leukämie erkrankt. „Die Macht- und Ratlosigkeit, die einem diese Krankheit auch als Außenstehenden aufzwingt, ist kaum zu ertragen. Deswegen wollen wir etwas tun“, da sind sich Karin Heinrichs, Geschäftsführerin der Heinrichs Gruppe, und Hans-Josef Thelen, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins „Generation hilft“, einig. Leukämie ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems. Für viele der Patienten weltweit ist die Stammzellspende die einzige Chance zu überleben.

Freiwillige zwischen 17 und 55 Jahren, die gesund und noch nicht als Spender angemeldet sind, können sich am 20. Dezember beim Norddeutschen Knochenmark- und Stammzellspenderregister (NKR) für Ben und viele andere Patienten in Not testen lassen. Die Registrierung geht einfach und schnell: Zunächst wird eine Einverständniserklärung ausgefüllt, und anschließend folgt ein Wangenschleimhautabstrich mit Wattestäbchen – fertig. Jeder Mitarbeiter hat vor Ort die Gelegenheit, offene Fragen mit Dagmar Randerath, der Mutter von Lisa, und Ulrike Paulmann-Erlinghäuser, Heilpraktikerin aus Erkelenz, zu besprechen. Beide sind in einem Netzwerk aktiv, in dem sich Menschen gegenseitig unterstützen und arbeiten in der Typisierungsaktion rund um Ben mit dem Norddeutschen Knochenmark- und Stammzellspenderregister zusammen.

Im Falle einer Blutstammzellspende übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten. Die Laborkosten für die Analyse der Proben von Neuspendern müssen allerdings aus Spendengeldern finanziert werden. „Wer schon registriert ist oder sich nicht registrieren lassen möchte, der kann in Form einer Geldspende einen großen Beitrag leisten“, betont Ulrike Paulmann-Erlinghäuser. Jeder Betrag hilft, Spender zu typisieren und Leben zu retten.

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