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Klimaschutzsiedlung in Viersen Zur Öko-Siedlung gehört auch ein E-Auto

Viersen · Die Bewohner der neuen Häuser, die die Wohnungsgenossenschaft Viersen an Oststraße und Hülsdonk errichtete, können es per Car-Sharing-System nutzen. Für die Genossen gibt es vier Prozent Dividende.

 Günter Neumann, Georg Maria Balsen und Heinz Fels (v.l.) vom Vorstand der Wohnungsgenossenschaft mit dem Nachbarschaftsauto der Klimaschutzsiedlung. Die Bewohner teilen es sich.

Günter Neumann, Georg Maria Balsen und Heinz Fels (v.l.) vom Vorstand der Wohnungsgenossenschaft mit dem Nachbarschaftsauto der Klimaschutzsiedlung. Die Bewohner teilen es sich.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Erfreuliche Zahlen kann Heinz Fels an diesem Dienstagabend im Rahserhof den Mitgliedern der Wohnungsgenossenschaft Viersen präsentieren: Bei einer um 40 Prozent auf 22,4 Millionen Euro gestiegenen Bilanzsumme wurde ein Jahresüberschuss von 500.000 Euro erzielt. Aus diesem erhalten die rund 1000 Mitglieder eine Dividende von vier Prozent (29.200 Euro). Das hauptamtliche Vorstandsmitglied der Genossenschaft wird aber auch über das „wohl ambitionierteste Bauprojekt“ des rund 120 Jahre alten Unternehmens sprechen: 48 neue Wohnungen an der Oststraße und am Hülsdonk, die nach den neuesten Erkenntnissen der Energietechnik errichtet wurden. So spricht Fels auch gerne von der „ersten Viersener Klimaschutzsiedlung“. Früher standen dort rund 100 Jahre alte Häuser, die nicht mehr zu sanieren waren.

Das 10,5 Millionen Euro teure Projekt ist von der Energieagentur Nordrhein Westfalen offiziell als eine von 100 Klimaschutzsiedlungen im Land anerkannt worden, weil es eine ganze Menge Vorgaben in den Bereichen Energie, Ökologie und Soziales erfüllt. Die drei Mehrfamilienhäuser mit den Hausnummern Oststraße 2 bis 14 und Hülsdonk 6 und 7 entsprechen darüber hinaus dem „KfW-Effizienhaus 40 Plus“ und werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) besonders gefördert.

Alle Wohnungen haben Be- und Entlüftung, sodass die dreifach verglasten Fenster nicht geöffnet werden müssen. Heizung und Warmwasser werden durch Erdwärme und Solartherme auf Temperatur gebracht. Eingespart werden 60 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. „Die Mieter finden hier hervorragende Wohn- und Lebensbedingungen“, ist Vorstandsmitglied Georg Maria Balsen überzeugt. Die Nachfrage nach den drei Appartements, 27 Zwei-, 14 Drei- und vier Vier-Zimmer-Wohnungen (zwischen 27 und 109 Quadratmetern) war entsprechend groß. Die letzten Mieter ziehen am 1. Dezember ein.

Zum Bereich Soziales gehören nicht nur der Gemeinschaftsraum und eine Boule-Bahn im Garten der Klimaschutzsiedlung, sondern auch Abstellplätze und Aufladestationen für E-Fahrräder und ein elektrisch angetriebenes sogenanntes Nachbarschaftsauto. Der Nissan-Leaf kann im Car-Sharing-Verfahren stunden-, tage- oder auch wochenweise gemietet werden. Die Reservierung erfolgt über eine App. „Wir stellen das Auto nicht nur den Mietern der Klimaschutzsiedlung und den Mitgliedern unserer Genossenschaft zur Verfügung, sondern auch Nachbarn aus dem näheren Umfeld“, erläutert Fels. Über Einzelheiten werden die Mieter noch informiert.

Bei aller Aufmerksamkeit, die das „grünste Wohnquartier“ erforderte, seien 2017 aber nicht die übrigen 520 Wohnungen vergessen worden, betont Vorstandsmitglied Günter Neumann. Rund eine Million Euro wurden in die Erneuerung von Bädern und Etagenheizungen gesteckt; einige Mehrfamilienhäuser an der Gelderner Straße und an der Düppelstraße erhielten Balkone sowie neue Dächer und wurden energetisch saniert. Dieses Programm ist 2018 an der Düppelstraße fortgesetzt worden (1,2 Millionen Euro). Im nächsten Jahr sollen 21 barrierearme kleinere Wohnungen für ein oder zwei Personen an der Wörthstraße im Rahser entstehen.

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