175 Jahre Kirchenchor Waldnieler Sänger geben Konzert im Schwalmtaldom

SCHWALMTAL · Vor vollem Haus präsentierten Chor, Projektsänger und Solisten ein anspruchsvolles Programm.

Die Waldnieler Pfarrcäcilia feiert in diesem Jahr das 175-jährige Bestehen. Zum Jubelfest gab es ein Konzert im Schwalmtaldom.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

175 Jahre wird der Kirchenchor St. Michael in Waldniel in diesem Jahr alt – und das ist allemal ein Grund zum Feiern. Das geschah im Schwalmtaldom vor voll gefüllten Bänken. Einen würdigen Rahmen bot ein feierliches Chorkonzert mit Gabriel Faurés Requiem als Höhepunkt.

Eingeladen waren weitere Sangesfreunde, die Chorgemeinschaft Amern/Dilkrath sowie Projektsänger. Hinzu kamen Gesangssolisten und ein Kammerorchester. Von den beiden Gesangssolisten übernahm Volker Mertens den Anfang mit Johann Sebastian Bachs Kreuzstabkantate. Seine voluminöse Bass-Stimme füllte problemlos die große Kirche. In der Arie „Endlich wird mein Joch“ bewältigte er tadellos die Koloraturen. Einen vorzüglichen Eindruck hinterließ auch die Oboistin Ursula Siegers.

Eine ausgezeichnete Instrumenalsolistin war mit Hye-Young Kim gekommen. Zwischen den beiden Vokalwerken glänzte sie mit der zart-romantischen Fantasie op. 95 für Harfe solo von Camille Saint-Saëns. Mit ihrem souveränen, kultivierten Spiel hatte sie die Sympathien der Zuhörer schnell gewonnen. Eindrucksvoll gelang die Aufführung des Requiems von Fauré. Der große Chor präsentierte sich in einer tadellosen Verfassung. Zu Mertens, der mit der Bach-Kantate seine Qualität schon unter Beweis gestellt hatte, gesellte sich als Gesangssolistin die ebenfalls ausgezeichnete Sopranistin Anja Dewey. Chor und Orchester boten einen ausgewogenen Gesamtklang.

Die Solopartie der Violine verlangte eine erhebliche Höhensicherheit des Spielers; Markus Wallrafen erwies sich als tadelloser Interpret. Als Organist leistete Giovanni Solinas von der Dülkener Cornelius-Kirche zuverlässige Amtshilfe, so dass Stefan Lenders – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn – die Hände für die Gesamtleitung frei hatte. Die realisierte er konzentriert und mit viel Übersicht.

Langer und herzlicher Beifall belohnte die vielen engagierten Mitwirkenden und entschädigte sie für die harten Mühen der Probenarbeit. Die lange Chronik der Kirchenmusik in St. Michael darf um einen weiteren bedeutsamen Punkt erweitert werden.