Tanzen Tänzer des TSV Viersen steuern mit neuem Konzept auf Aufstiegskurs

Viersen · Die Latein-Formation der Viersener hat sich von einem Oberliga-Abstieg nicht aus der Bahn werfen lassen. Nach einem tollen Saisonstart spricht vieles für einen direkten Wiederaufstieg.

 Die Latein-Mannschaft des TSV Viersen sorgt in der Landesliga West für Furore. Am Ende der Saison könnte die Rückkehr in die Oberliga stehen.

Die Latein-Mannschaft des TSV Viersen sorgt in der Landesliga West für Furore. Am Ende der Saison könnte die Rückkehr in die Oberliga stehen.

Foto: Apostolos Stilos

Es ist noch gar nicht so lange her, da war der Katzenjammer groß bei der Latein-Formation des Tanzsportvereins Viersen. Ausgerechnet 2018, als der TSV sein 20-jähriges Bestehen feierte, konnte der Abstieg aus der Oberliga nicht verhindert werden. Doch die Enttäuschung ist inzwischen unbändiger Freude gewichen. Denn der 150 Mitglieder starke Vereine ergab sich nicht in Selbstmitleid, sondern erarbeitete ein völlig neues Konzept für das Latein-Team. Und das geht augenscheinlich wunderbar auf, denn es gelang ein Traumstart in die Saison der Landesliga West. Nach drei Wettkampftagen stehen die Viersener auf Platz eins und träumen von der Rückkehr in die Oberliga.

Nahezu perfekt lief der dritte Liga-Wettkampf in Aachen, wo mit Bestbewertung der Jury – gleich mit fünf Einsen – der Sieg eingefahren wurde. „Dieser Erfolg festigt unsere Spitzenposition und bringt uns dem Aufstieg in die nächsthöhere Liga ein großes Stück näher“, sagt Trainer Mike Richter. Zum Saisonauftakt hatte sein Team Platz zwei belegt und beim zweiten Turniertag mit einem Sieg bereits die Tabellenführung erobert. Die Begeisterung darüber ist so groß, weil der TSV nach dem Abstieg und der folgenden Neuausrichtung mit einer fast komplett neu formierten Mannschaft in die Landesliga ging. „Noch zwei Monate vorher stand eine nicht vollständige Mannschaft in der Trainingshalle“, sagt Mike Richter. Der Start in der Liga war ungewiss.

Doch neue Unterstützung kam Anfang Dezember durch den Mülheimer Michael Bünte und durch die Weseler Stanislav und Joann Perc. Innerhalb von zwei Wochen erlernten die drei die Choreografie und vervollständigten das Team. Das Besondere bei Joann und Stanislav Perc ist, dass Vater und Tochter als Paar zusammen tanzen. Hinzu kamen außerdem Tänzer aus Velbert, Krefeld, Düsseldorf und dem Viersener Umland dazu. „Das spricht für uns, dass wir als Team gut ankommen. Als wir vor drei Monaten vollzählig auf der Fläche standen ist der Knoten geplatzt“, erklärt Richter. Die Choreografie „Like A Rose“ wurde durch ihn und seinen Co-Trainer Philipp Florack in weiten Teilen übernommen. Aufgrund der Schrittbegrenzungen durch die Landesliga mussten Teile aber neu überarbeitet werden. „Das Ergebnis verbesserte sich innerhalb von vier Wochen und ließ das Team erblühen, plötzlich erschien ein neues Ziel am Horizont“, sagen die beiden Trainer übereinstimmend.

Zu Beginn wollten die Viersener nur eine gute Leistung bieten, um ins Mittelfeld zu gelangen. Jetzt wollen sie zurück in die Oberliga. Dabei sah es kurz vor dem Saisonstart gar nicht gut aus. Trainer Mike Richter musste aufgrund von Erkrankungen umstellen und selber die Mannschaft als Tänzer unterstützen. Die nächste Hiobsbotschaft kam eine Trainingseinheit vor dem ersten Turnier. Die Tanzpartnerin von Mike Richter musste zurückziehen, da sie Mutterfreuden entgegensieht. Die Formation musste somit auf zwei Positionen komplett umgestellt werden. Ersatztänzerin Yasmin Raja und Stammbesetzung Alexandra Nekrasow mussten innerhalb einer Trainingseinheit auf neuen Positionen eingearbeitet werden. Aber wie die bisherigen Ergebnisse zeigen, ist auch das bestens gelungen.

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