Handwerk in Brüggen „Ich habe immer gerne gearbeitet“

Brüggen · Der Brachter Willy Brockes feierte jetzt ein besonderes Berufsjubiläum. Vor 60 Jahren legte er erfolgreich seine Meisterprüfung im Maler- und Lackiererhandwerk ab. Dafür erhielt er jetzt den Diamantenen Meisterbrief.

 Willy Brockes mit seinem Diamantenen Meisterbrief. Er erhielt ihn 60 Jahre nach der Meisterprüfung im Maler- und Lackiererhandwerk.

Willy Brockes mit seinem Diamantenen Meisterbrief. Er erhielt ihn 60 Jahre nach der Meisterprüfung im Maler- und Lackiererhandwerk.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Eine seltene Ehrung wurde Willy Brockes aus Bracht jetzt zuteil: Er erhielt den Diamantenen Meisterbrief der Handwerkskammer Düsseldorf. Ingo Pawlowski, Obermeister der Maler- und Lackiererinnung Niederrhein Krefeld-Viersen, und Marc Peters, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, überreichten ihm die Urkunde.

Der Diamant gilt als härtester Kristallstein, ist sehr wertvoll und betört mit seiner Schönheit als Schmuckstück. Der französische Philosoph Voltaire schrieb: „Die Ehre ist ein Diamant, den die Tugend an ihrem Finger trägt.“ Kein Wunder also, dass sich Willy Brockes sehr über den Diamantenen Meisterbrief freute, den er 60 Jahre nach seiner bestandenen Meisterprüfung im Maler- und Lackiererhandwerk erhielt. Dennoch machte er kein großes Aufhebens um sein besonderes Jubiläum: „Ich habe einfach immer gerne gearbeitet.“

Leicht war es damals nicht, als er im Lehrbetrieb von Peter Pouls begann, dem er bis zum Jahr 1970 treu blieb – als Auszubildender, Geselle und Meister. „Wir mussten die Farben selbst anrühren, und Tapeten gab es anfangs auch nicht“, erinnert sich der heute 86-Jährige. Trotzdem hat ihm die tägliche Arbeit in seinem Handwerk immer sehr viel Freude bereitet, ob es um die Verschönerungen von Kirchen oder Wohnungen ging. „Wir hatten immer unterschiedliche Kunden und unterschiedliche Aufgaben, das war sehr anspruchsvoll und sehr abwechslungsreich.“

 Gut gelaunt als junger Mann auf der Leiter: Zu Willy Brockes’ Kunden zählten Familien, Unternehmen und Pfarrgemeinden.

Gut gelaunt als junger Mann auf der Leiter: Zu Willy Brockes’ Kunden zählten Familien, Unternehmen und Pfarrgemeinden.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Seine selbstständige Meisterfirma an der Kahrstraße führte Willy Brockes von 1970 bis 1995 mit großem Erfolg. Durch seine zuverlässige und sorgfältige Arbeit gewann er viele Kunden aus Bracht und aus der Umgebung, darunter sowohl Familien als auch Unternehmen und Pfarrgemeinden. Seine beiden Söhne gingen andere, aber nicht minder erfolgreiche berufliche Wege als er: Der ältere Sohn Hans-Willy lebt mit seiner Familie als Unternehmensberater in der Schweiz, Sohn Dietmar Brockes ist Abgeordneter im NRW-Landtag.

Die bisherigen Hobbys Wandern und Radfahren traten bei Willy Brockes und seiner Ehefrau Julia in den vergangenen Jahren aus gesundheitlichen Gründen ein wenig in den Hintergrund. Umso mehr freuen sich die beiden, wenn sie in ihrem Garten arbeiten können. Die grüne Oase ist mit ihren Blumen nicht nur etwas fürs Auge, sondern mit Möhren, Porree, Erbsen, Bohnen und Salat auch etwas für den Magen. „Wir bauen so viel an, wir können uns fast selbst versorgen“, scherzt Brockes.

(rp)
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