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Traditionsunternehmen in Viersen Groschopp AG entlässt 46 Mitarbeiter

Viersen · Fast jeder dritte Beschäftigte des Traditionsunternehmens muss gehen. Der Stellenabbau sei ein „notwendiger Schritt für einen Neuanfang“, heißt es. Eine Transfergesellschaft soll die Betroffenen in neue Jobs vermitteln.

Der Firmensitz der Groschopp AG an der Greefsallee in Viersen. In der Kreisstadt hat auch die Forschungs- und Entwicklungsabteilung ihren Sitz.

Der Firmensitz der Groschopp AG an der Greefsallee in Viersen. In der Kreisstadt hat auch die Forschungs- und Entwicklungsabteilung ihren Sitz.

Foto: Groschopp AG

Das Viersener Traditionsunternehmen Groschopp AG, Spezialist für Antriebstechnik, entlässt knapp ein Drittel seiner Mitarbeiter. Betroffen sind 46 Frauen und Männer. 106 Arbeitsplätze am Standort Viersen bleiben erhalten. Das teilte das Unternehmen am Freitag mit.

„Eine Sanierung ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht zwingend notwendig“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Pflug. Er kündigte an: „Der Stellenabbau soll über eine Transfergesellschaft aufgefangen werden.“ Vorstand und Betriebsrat sähen in dieser Vereinbarung einen „notwendigen Schritt für einen Neuanfang“.

Eine Mitarbeiterin bei der Montage eines Motors. Schon vor Jahrzehnten war Groschopp Spezialist für Antriebstechnik und Getriebe.

Eine Mitarbeiterin bei der Montage eines Motors. Schon vor Jahrzehnten war Groschopp Spezialist für Antriebstechnik und Getriebe.

Foto: Groschopp AG

Hintergrund der Kündigungen: Die Groschopp AG, die unter anderem für Siemens, General Electric, ABB oder Philips Medical produzierte, hat zwei große Kunden verloren, darunter auch Siemens. „Sie lassen die Produkte, die sie bisher bei uns gekauft haben, nun in Asien herstellen“, erklärte Pflug. Vor zwölf Jahren hatte die Groschopp AG selbst eine Gesellschaft in China gegründet, um internationale Kunden bedienen und vor Ort in Asien produzieren zu können. „Den Chinesen wird oft vorgeworfen, es mit dem Urheberrecht nicht so genau zu nehmen“, sagte Pflug. „Aus meiner Sicht sind aber nicht die Chinesen der Verursacher, sondern große Unternehmen, die ungeachtet des geistigen Eigentums Firmen in Asien suchen, die diese Produkte kopieren können.“ Er sei darüber sehr erzürnt. Dieses Vorgehen vernichte Arbeitsplätze in Deutschland. „Und die kommen auch nicht mehr zurück“, sagte Pflug.

Bereits Ende November wurde die Belegschaft über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens informiert. In den vergangenen Wochen handelten Vorstand und Betriebsrat einen Sozialplan aus. Nun stehen Gespräche mit den betroffenen Mitarbeitern an, um sie über die Möglichkeiten zu informieren, wie sie in neue Jobs vermittelt werden können.

„Um dies für die Mitarbeiter möglichst erfolgversprechend zu gestalten, können sie einen Vertrag mit einer renommierten Transfergesellschaft unterzeichnen, um dort mit einer doppelt so langen Kündigungsfrist die Gelegenheit nutzen zu können, mit Unterstützung von Qualifizierungsmaßnahmen in ein neues Beschäftigungsverhältnis zu wechseln“, erklärte Pflug. Wer in die Transfergesellschaft wechselt, erhält während der Zeit dort bis zu 87 Prozent seiner bisherigen Nettobezüge. Pflug, der 1999 zu dem damals rund 400 Mitarbeiter starken Unternehmen kam, erklärte: „Wir sind überzeugt, dass die erreichte Übereinkunft eine sozial verantwortliche Lösung für alle Mitarbeiter darstellt und gleichzeitig hilft, die Zukunft der Groschopp AG am Standort Viersen zu sichern.“

(mrö)
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