Fall der getöteten Dreijährigen in Viersen Früheres Verfahren gegen Kita-Erzieherin wurde eingestellt

Viersen/Kleve · Gegen die des Mordes verdächtigte Erzieherin der Viersener Kita war zuvor wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelt worden. Wegen geringer Schuld und weil die Frau geständig war, wurde das Verfahren aber eingestellt.

 Bemalte Steine liegen vor einer Kita in Viersen.

Bemalte Steine liegen vor einer Kita in Viersen.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Ermittlungen gegen eine inzwischen mordverdächtige Erzieherin (25) aus Viersen wegen Vortäuschens einer Straftat sind wegen geringer Schuld eingestellt worden. Die Frau sei bei den Ermittlungen vor einem Jahr geständig und nicht vorbestraft gewesen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Kleve am Freitag auf Anfrage.

Weil sie psychisch auffällig gewesen sei, habe die Polizei den Opferschutzbeauftragten hinzugezogen, der ihr umfassende psychologische Hilfe angeboten habe. Die Eltern der Frau seien anwesend und einverstanden gewesen. Ob die Frau in der Folge die Hilfe angenommen habe, gehe aus den Ermittlungsakten nicht hervor.

Die inzwischen 25-Jährige hatte im Mai 2019 behauptet, im Wald bei Geldern von einem Unbekannten mit einem Messer im Gesicht verletzt worden zu sein. Der Unbekannte habe zuvor auf einer um Hilfe rufenden Frau gelegen, der sie daraufhin zur Hilfe geeilt sei. Nachdem sie verletzt worden sei, hätten sich beide Unbekannten entfernt. Den angeblichen Täter beschrieb sie als südländischen Mann, der Deutsch mit Akzent gesprochen habe.

Eine Rechtsmedizinerin hatte die Verletzung untersucht und nicht ausgeschlossen, dass die Frau sich diese selbst zugefügt haben könnte. In den Vernehmungen seien dann weitere Ungereimtheiten aufgetaucht. Die Frau habe schließlich eingeräumt, dass das „möglicherweise alles nicht richtig“ gewesen sei, was sie erzählt habe. Inzwischen steht die Frau im Verdacht, in einer Kita in Viersen eine Dreijährige ermordet zu haben.

(chal/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort