Ferien in Viersen Kinder lernen helfen und heilen

Süchteln · Vier Wochen Ferienspaß sind im Süchtelner Kinder- und Jugendzentrum Josefshaus angelaufen. In den vergangenen Tagen lernten die Kinder bereits auf spielerische Art die Arbeit von Polizei, THW und Rotem Kreuz kennen.

 Ganz schön knifflig: Mit einem Spreizer, der eigentlich bei schlimmen Unfällen zum Einsatz kommt, bugsierten die Kinder einen Plastikbecher mit Wasser von Pylon zu Pylon.

Ganz schön knifflig: Mit einem Spreizer, der eigentlich bei schlimmen Unfällen zum Einsatz kommt, bugsierten die Kinder einen Plastikbecher mit Wasser von Pylon zu Pylon.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

„Der arme Becher!“ Der Ausruf von Mike lässt alle herzlich auflachen. Mandy hat den mit Wasser gefüllten Kunststoffbecher gerade ein bisschen mit dem Spreizer gequetscht. Felix von der Jugend Viersen/Tönisvorst des Technischen Hilfswerks (THW) beult den Becher aus, und mit Hilfe von seinem Kollegen Alex wird ein weiterer Versuch gestartet, den Becher mittels des großen Spreizers von einem Pylon auf den anderen zu setzen. Wobei der Spreizer per Seil an einem Metallgestänge hängt und dadurch auch für die sechs- bis 14-jährigen Teilnehmer der Ferienspaßaktion vom Süchtelner Kinder- und Jugendzentrum Josefshaus ohne großen Kraftaufwand zu bedienen ist.

Der zweite Versuch der Zehnjährigen klappt hervorragend. Ohne einen Tropfen Wasser zu verschütten, bugsiert sie den Becher von Pylon zu Pylon. Erik, ebenfalls wie Mandy mit Helm und Handschuhen ausgerüstet, darf als nächstes seine Geschicklichkeit und Koordinationsfähigkeit im Umgang mit der THW-Gerätschaft unter Beweis stellen. Ein Stückchen daneben demonstrieren Matz und Hannah vom THW, wie aus drei langen Hölzern und Seil ein Hängestell gebaut werden kann.

Plötzlich heult eine Polizeisirene auf, und Blaulicht flackert über den Hof des Josefshauses. Die beiden Polizeihauptkommissare Ralph Eßer und Waldemar Preuß demonstrieren, was einen Polizeiwagen von einem normalen Auto unterscheidet, und dazu gehören auch die Warnanlagen. Mit neugierigen Blicken verfolgt die Kindergruppe, wie Eßer den Kofferraumdeckel öffnet und vorstellt, was sich alles in einem Wagen der Polizei befindet. Pylone, um etwas abzusperren, Spraydosen in gelb und weiß, damit Markierungen bei Unfallgeschehen auf die Straße aufgesprüht werden können – der Kofferraum lädt zum Entdecken ein. Richtig spannend aber wird es, als sich die Kinder einmal ins Fahrzeug setzen dürfen. Insgesamt 100 Kinder sind es, die in der ersten Ferienwoche die Freizeitaktion vom Kinder- und Jugendzentrum Josefshaus nutzen. Vier Wochen sind insgesamt im Angebot, wobei jede Woche unter einem anderen Motto steht.

„Wir starten mit dem Thema ,Helfen und Heilen’. Dazu sind verschiedene Organisationen aus diesen Bereichen für einen Tag zu uns gekommen“, informiert Einrichtungsleiterin Brigitte Bimmermann-Winzker. Als zweites Thema steht „Rund um die Süchtelner Möhre“ an. Dem schließt sich „Komm mit ins Abenteuerland an“, wo die Piraten im Mittelpunkt stehen. Den Abschluss bildet das Thema „Als die Bilder laufen lernten“.

Bei „Helfen und Heilen“ sind aber nicht nur THW und Polizei vor Ort. Im Erdgeschoss vom Josefshaus ist die Zahngesundheit vom Kreis Viersen eingezogen. „Fliegende Zauberbesen landen im Mund“, erzählt Claudia Kümmel von der Zahngesundheit und lässt eine überdimensional große blaue Zahnbürste in einem ebenso übergroßen Zahnmodell landen. Es geht ums richtige Zähneputzen. Mit Begeisterung machen Mira, Leoni, Bastian und Jan-Luca die einzelnen Bewegungen an weiteren Zahnmodellen nach. Eine weitere Gruppe beschäftigt sich mit dem Gebissaufbau und setzt Backen-, Eck- und Frontzähne in ein entsprechendes Knetmodell ein.

Jede Menge Mullbinden sind derweil in der ersten Etage im Einsatz. Julian vom Jugendrotkreuz zeigt, wie Verbände korrekt angelegt werden. Teilnehmerin Yuma erhält gerade einen Kopfverband. Cellophanfolien knistern, als Kinderhände weitere Mullbinden auspacken, um ans Üben zu gehen. Rund um den langen Tisch entstehen mehr oder weniger geschickt gewickelte Verbände an Köpfen und Armen. Julian erklärt, verbessert, und nach und nach optimieren sich die Ergebnisse aus Kinderhand. Sein an den verschiedenen Stationen angeeignetes Wissen kann danach jeder beim Quiz testen. Das Basteln kommt auch nicht zu kurz. Stethoskope aus Pfeifenreinigern und Wattepads sowie Polizeikellen aus Pappe machen die Runde.

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