Kreis Viersen Größere Ernte, mehr Umsatz

Kreis Viersen · Die Raiffeisen-Warengenossenschaft Schwalm-Nette legte ihre Geschäftsbilanz für das Jahr 2011 vor. Neben dem Kerngeschäft mit Feldfrüchten, Saatgut und Pflanzenschutz erhöhten Umsätze in den Märkten den Umsatz.

 Die Bauern haben längst mit der Feldbestellung begonnen. Saatgut und Materialien holen sie sich bei der Warengenossenschaft, beispielsweise hier in der Zentrale in Dülken.

Die Bauern haben längst mit der Feldbestellung begonnen. Saatgut und Materialien holen sie sich bei der Warengenossenschaft, beispielsweise hier in der Zentrale in Dülken.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Das Jahr 2012 hat die UNO zum internationalen Jahr der Genossenschaften ausgerufen: "Wir sind alle Botschafter dieser guten Idee", verkündete Geschäftsführer Bernd Wolffs in der Generalversammlung der Raiffeisen-Warengenossenschaft Schwalm-Nette eG im "Alter Braukeller" in Schaag. Im Mittelpunkt aber stand natürlich die Geschäftsbilanz und der Blick auf die Marktbewegungen.

Eine deutlich größere Ernte und gute Mengenentwicklung waren die prägenden Faktoren im Jahr 2011, berichtete Bernd Wolffs. Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf 20,7 Millionen Euro. Hauptumsatzträger war wieder das landwirtschaftliche Kerngeschäft (Getreide, Kartoffeln, Futter- und Düngemittel, Saatgut und Pflanzenschutz). Aber auch außerlandwirtschaftliche Geschäftsfelder (Treibstoffe, Raiffeisenmärkte) trugen zur positiven Umsatzentwicklung bei.

Kritik an Gen-Politik

Nicht einverstanden ist die Genossenschaft mit der Nulltoleranz-Politik gegenüber gentechnisch veränderten Organismen (GVO). "Hier steht einerseits die ausreichende Versorgung mit Futtermitteln auf dem Spiel. Andererseits birgt die Regelung ein enormes Haftungsrisiko für die Händler", erklärte Wolffs. Die Politik müsse handhabbare Lösungen finden. Auf dem Weltmarkt werde es bald kein Soja ohne Gentechnik mehr geben. Bei Reisen durch Brasilien habe er festgestellt, das dass Thema Gentechnik dort nicht und wenn dann zustimmend diskutiert werde.

Die Bilanzsumme stieg im vergangenen Jahr um elf Prozent auf 9,8 Millionen Euro. Der Wert des Anlagevermögens in Höhe von 4,2 Millionen Euro sei durch das Eigenkapital gedeckt. Es stieg um 0,2 auf 4,1 Millionen Euro. Vom Gewinn in Höhe von 208 666 Euro (Vorjahr 202 762) werden 114 500 Euro an die Mitglieder ausgeschüttet. Der übrige Gewinn fließt in die Rücklagen.

"Die Marktbeobachtung gewinnt immer größere Bedeutung: Wann kaufe ich, wann verkaufe ich", unterstrich Vorstandsvorsitzender Heinz Nothofer am Beispiel der Kartoffeln. "Wer vergangenes Jahr früh Lieferverträge abgeschlossen hat, der war König", meinte Wolffs zur Kartoffelvermarktung. Wer früh unterschrieb, erhielt 8 Euro je Zentner. Pokern zahlte sich nicht aus. Denn die gute Ernte und erweiterte Anbauflächen ließen die Preise einbrechen. Außerdem geht der Kartoffelverbrauch zurück.

Vorstandsvorsitzender Heinz Nothofer wurde wiedergewählt. Dem Vorstand gehört nun auch der Vorsitzende der Kreisbauernschaft und Kreislandwirt Paul Christian Küskens an, der bisher dem Aufsichtsrat angehörte. Sein Nachfolger wurde Norbert Maassen (Niederkrüchten) in einer Kampfabstimmung mit Dieter Jakobs aus Bracht. Zuvor hatte die Versammlung auf Anregung des Aufsichtsratsvorsitzenden Heinz Zanders (Lobberich) die Zahl der Aufsichtsräte von sieben auf sechs reduziert.

(le-)
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