Viersen Schulstandorte gesichert

Viersen · Die Aussichten sind positiv: Trotz rückläufiger Schülerzahlen sind alle Grundschulen in der Kreisstadt in den nächsten Jahren gesichert. Auch für die Erich-Kästner-Schule in Boisheim zeichnet sich eine Lösung ab.

 Kann aufatmen, weil der Schulstandort Boisheim gesichert ist: Birgit Stieger-Becker (rechts), Leiterin der Erich-Kästner-Grundschule, hier mit Ingetraud Schmidt-Trost, Leiterin der Förderschule für Sprachbehinderte, die ebenfalls im Gebäude an der Pastoratstraße untergebracht ist.

Kann aufatmen, weil der Schulstandort Boisheim gesichert ist: Birgit Stieger-Becker (rechts), Leiterin der Erich-Kästner-Grundschule, hier mit Ingetraud Schmidt-Trost, Leiterin der Förderschule für Sprachbehinderte, die ebenfalls im Gebäude an der Pastoratstraße untergebracht ist.

Foto: BUSCH

Viel Lob hatten die Gutachter Tilman Bieber und Peter Steiner von der Arbeitsgemeinschaft Kommunale Planung komplan in Bochum für die Stadt Viersen parat. Die beiden Experten stellten am Montagabend im Schulausschuss die Schulentwicklungsplanung für die Kreisstadt in den nächsten Jahren vor. Ihre Grundaussage: Trotz zum Teil drastisch zurückgehender Schülerzahlen sind alle Grundschulstandorte in Alt-Viersen, Dülken, Süchteln und Boisheim gesichert. Die Gutachter bescheinigten Schulverwaltung und Politik, in den vergangenen Jahren bereits zukunftsweisende Entscheidungen getroffen haben.

Bis einschließlich 2016/17

Die Experten haben eine Planung für sämtliche Schulformen in der Stadt Viersen bis einschließlich zum Schuljahr 2016/17 erarbeitet. Im Schulausschuss wurde zunächst die künftige Entwicklung der Grundschulen vorgestellt. Für die weiterführenden Schulen (Haupt- und Realschulen, Gymnasien und Gesamtschule) soll dies in einer der nächsten Sitzungen des Schulausschusses erfolgen.

Während es bei den weiterführenden Schulen unter anderem um die Frage gehen wird, ob und wo eine Sekundarschule – die durch den Schulkonsens zwischen SPD, CDU und Grünen auf Landesebene entstandene neue Schulform – eingerichtet werden kann, stellt sich die Situation bei den Grundschulen in den kommenden Jahren als wenig problematisch dar. Selbst für die von teilweise drastischem Schülerrückgang betroffene Erich-Kästner-Schule in Boisheim zeichnet sich eine Lösung ab. Die Gutachter gehen von einer Sicherung des Standortes an der Pastoratstraße aus. Die neue Landesgesetzgebung sichert ausdrücklich auch so genannte einzügige Schulen, erlaubt gemeinsamen Unterricht von ersten und zweiten Schuljahre, wenn es in einem Jahrgang zu wenig i-Dötzchen geben sollte. Außerdem wird die durchschnittliche Mindestzahl für die Bildung einer Klasse von 24 Schülern auf 22,5 gesenkt.

Schule wichtig für Stadtteil

Gerade der Erhalt des Schulstandortes Boisheim sei für die Infrastruktur in Viersens kleinsten Stadtteil wichtig, so die Gutachter. Die Betonung liegt dabei auf Standort. Denn die Erich-Kästner-Schule wird voraussichtlich ihre Selbstständigkeit nicht behalten können und stattdessen Teil einer anderen Grundschule – wahrscheinlich einer im Stadtteil Dülken – werden.

Für die anderen Stadtteile lautet die Prognose bis Mitte 2017: Alle Grundschulen bleiben bestehen. Die Experten attestieren den Viersener Schulpolitikern, besondere Weitsicht gezeigt zu haben, als sie die Zusammenlegung der beiden Grundschulen im Rahser sowie den Fortbestand der Albert-Schweitzer-Schule am Standort im Hamm beschlossen haben. Auch in Dülken und Süchteln ist – trotz sinkender Schülerzahlen – in den nächsten Jahren keine Grundschule gefährdet.

(RP)
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