Kreis Viersen WFG-Leitbild greift zu kurz

Kreis Viersen · CDU, SPD, FDP und Grüne wollen die Wirtschaftsförderung im Kreis und in den Gemeinden neu ausrichten. Eine Arbeitsgruppe des Kreistages soll, unterstützt von einem externen Berater, die notwendigen Schritte einleiten.

Die Entwicklung eines Leitbilds für die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen (WFG) reicht nicht aus, um die künftige Standortpolitik im Kreis Viersen zu gestalten. Zu diesem Ergebnis sind die vier großen Fraktionen im Kreistag gelangt. CDU, SPD, FDP und Grüne haben jetzt einen gemeinsamen Antrag an Landrat Peter Ottmann gerichtet. Danach soll eine Arbeitsgruppe des Kreistages die "Neuausrichtung der Wirtschaftsförderungspolitik zukunftsorientiert" in Gang setzen und den Prozess dazu steuern.

Die Politik war in den vergangenen Jahren zunehmend unzufrieden mit den Leistungen der Wirtschaftsförderung. Daraus resultierte schließlich die Entwicklung eines neuen Leitzieles, in dem letztlich die Arbeit der WFG zielorientierter strukturiert werden sollte. Die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Kreis Viersen soll vor dem Hintergrund sich ständig ändernder Marktbedingungen gestärkt werden, gleichzeitig legt die Politik großen Wert darauf, den Kreis als Brückenraum zwischen Rhein-Ruhr-Raum/Düsseldorf und der prosperierenden Innovationsregion Venlo/Eindhoven zu nutzen.

Wer positioniert sich wie?

Die Politik fordert mit Nachdruck Verbesserungen in der Infrastruktur sowie eine noch zielgenauere und leistungsfähigere Wirtschaftsförderung auf allen Ebenen, die den Unternehmen nutzbar zu machen ist. Vor dieser Kulisse wurde die Leitbild-Diskussion für die WFG angestoßen, in deren Verlauf sich aber herausstellte, dass sie nicht ausreicht. Die festgestellten Defizite und der daraus abgeleitete Handlungsbedarf sind umfassend. So ist die Frage zu beantworten, wie sich Städte und Gemeinden sowie der Kreis in der wirtschaftlichen Weiterentwicklung selbst positionieren. Das Leitbild dient den vier Fraktionen damit als Grundlage für die weitere Beratung. Weitere Analysen erscheinen dringend erforderlich.

Bei der Neuausrichtung spiele die WFG weiterhin eine zentrale Rolle. Ihre personelle und finanzielle Ausstattung und Struktur soll in das Gesamtkonzept des Kreises eingebettet sein. Damit leitet die Politik schon über in den Prozess der Neuorientierung, der mit dem Ausscheiden mehrere Spitzenkräfte der WFG in den kommenden zwei Jahren verknüpft wird. Die Politik zieht ein externes Beratungsunternehmen dazu, das bereits an der Leitbild-Entwicklung beteiligt war. Ergebnisse sollen im Rahmen eines politischen Beratungsprozesses darauf hin geprüft werden, ob und wie sie verwirklicht werden. Viel Zeit ins Land gehen soll nicht. Die Politik dringt auf eine zeitnahe Umsetzung in Entscheidungsvorlagen. FRAGE DES TAGES

(RP)
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