Viersen Verdi bestreikt heute auch Viersen

Viersen · Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Gewerkschaft Komba haben die Stadtverwaltung Viersen, die Kliniken des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) und die Heilpädagogischen Heime (HPH) für heute zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Sie seien eine Antwort auf die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber, die in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt hätten, erklärt die Verdi-Geschäftsführerin im Bezirk Linker Niederrhein, Mechthild Schratz. "Die Beschäftigten fühlen sich provoziert. Wenn Arbeitgeber glauben, sie können mit dem Argument von leeren Kassen Erzieherinnen, Altenpflegerinnen, Busfahrer, Müllwerker, Feuerwehrbedienstete und viele mehr am langen Arm verhungern lassen, müssen sie mit Gegenwehr rechnen." Nicht Arbeitnehmer leerten die Kassen, sondern die Politik mit steuerpolitischen Entscheidungen für Unternehmen und Superreiche.

Mitarbeiter im öffentlichen Dienst haben nach Angaben von Verdi "starken Nachholbedarf". Es seien 8,7 Prozent Reallohnverlust in den vergangenen zehn 10 Jahren und die wachsende Kluft zu Gehältern in der Privatwirtschaft auszugleichen. Verdi fordert 6,5 Prozent mehr Lohn, als soziale Komponente eine Lohnerhöhung von monatlich mindestens 200 Euro. Auszubildende sollen unbefristet übernommen werden und 100 Euro mehr in der Ausbildungsvergütung erhalten. Verdi rechnet mit mehr als 1000 Streikteilnehmern. Sie treffen sich in Mönchengladbach zu einem "Drei-Sterne-Demomarsch". Auf dem Alten Markt beginnt um 10.15 Uhr eine Kundgebung. Verdi weist darauf hin, dass einige Dienste der Stadtverwaltung Viersen nur eingeschränkt werden. In den LVR-Kliniken in Süchteln und Heilpädagogischen Heimen wird es Notbesetzungen geben.

Die Stadtverwaltung Viersen rechnet für den heutigen Mittwoch mit Beeinträchtigungen auch in Kindertageseinrichtungen und bei schulischen Betreuungsangeboten. Wo genau gestreikt wird, ist indes unklar. "Die Stadt ist bemüht, die Beeinträchtigungen für die Bürgerinnen und Bürger möglichst gering zu halten", so Stadtsprecher Peter Abrahams gestern.

(RP)
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