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Kommunalwahl in Brüggen Ex-Grüne machen weiter Politik

Brüggen · Der frühere Grünen-Fraktionsvorsitzende René Bongartz und zwei weitere Mitglieder bilden nun eine eigene Fraktion im Brüggener Rat. Mit der neuen Wählergemeinschaft „Wir für Brüggen“ treten sie auch bei der Kommunalwahl an.

 Am Freitag gründete sich die Wählergemeinschaft „Wir für Brüggen“. Mit dabei: Drei ehemalige Ratsmitglieder der Grünen.

Am Freitag gründete sich die Wählergemeinschaft „Wir für Brüggen“. Mit dabei: Drei ehemalige Ratsmitglieder der Grünen.

Foto: Birgit Sroka

16 Brüggener haben am Freitagabend eine neue Wählergemeinschaft „Wir für Brüggen“ (Wir) im Innovations- und Gründerzentrum gegründet. Den Vorsitz bilden Bilo Schmitz, René Bongartz und Ulrich Siebert. Ein dreiblättriges Kleeblatt für die drei großen Ortsteile wird im Logo der Fraktion stehen.

„Die Leute wollen sich nicht für eine Partei entscheiden. Das ist der Grund, weshalb sie hier mitmachen möchten. Und wir möchten auch die Jugendlichen, die ja mehr gehört werden wollen, einladen, bei uns mitzumachen“, betont die frisch gewählte Vorsitzende der neuen Fraktion in der Burggemeinde. Es werde keine Fraktion der Grünen 2.0, betonen die Mitglieder. Doch sei die Orientierung grün-bürgerlich. Realpolitik soll in Brüggen gemacht werden.

Am Dienstag werden René Bongartz, Ulrich Siebert und Jochen Paal-Schaumburg dem Ortsverband der Grünen erklären, dass sie nicht mehr für die Grünen im Rat aktiv sein werden. Die drei werden künftig für die neue Fraktion Wir für Brüggen ihr Mandat wahrnehmen. Mit der Gemeindeverwaltung sei das Prozedere bereits abgestimmt. „Wir sind überzeugt, auch nach der Kommunalwahl drei Sitze im Gemeinderat zu bekommen“, ist sich Bongartz sicher. Die neu gegründete Wählergemeinschaft wird bei der Kommunalwahl am 13. September antreten.

Bunt gemischt und hochmotiviert vertreten die Mitglieder alle Ortsteile und schreiben sich den Schutz der Natur und Umwelt, nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur und den Wohnungsbau sowie unter anderem das Gefühl und Verständnis von Heimat als Identifikationsgrundlage auf die weiße Fahne. „Wir brauchen keine Farbe. Wir können aus so vielen Quellen, Lebensläufen und beruflichen Erfahrungen schöpfen“, freut sich Bilo Schmitz über die Zusammensetzung der ersten Aktiven.

Ideen für Verbesserungen gebe es genug: So wurden die Bushaltestellen unter die Lupe genommen, wo es sinnvoll sei, vernünftige Fahrradabstellplätze aufstellen zu lassen. Das Thema Integration soll stärker in den Fokus gerückt werden. Der Durchgangsverkehr im Brüggener Ortskern soll entlastet werden, durch eine intelligente Straßenführung könnten so ortsnah zusätzliche Parkplätze entstehen.

Auch der Ex-Grüne Jochen Paal-Schaumburg, der in Brüggen seit 2010 als sachkundiger Bürger tätig war, will bei Wir weiter mit die kommunale Politik gestalten. „Meine Gründe, mich aus dem Ortsverein der Grünen zu verabschieden, liegen auf der Hand: Es gab überhaupt keine Wertschätzung für die Arbeit, die wir in den vergangenen sechs Jahren geleistet haben“, sagt der 43-Jährige. „Das Bittere daran ist, dass zahlreiche Mitglieder den herrschenden Ton akzeptiert haben und ihm folgen. Das sind nicht mehr die Grünen, denen ich mal beigetreten bin.“

In ihrer Zeit bei den Grünen hätten sie viel durchbekommen, sagt Paal-Schaumburg. Den Vertretern der Fraktion Wir sei es wichtig, in Kommunikation mit allen anderen Fraktionen zu treten und Realpolitik zu betreiben, sachlich und wertschätzend, auch wenn man andere politische Meinungen vertritt. Paal-Schaumburgs Herzensangelegenheit: Die Wahlbeteiligung steigern und die Bürger wieder für Politik begeistern.
In Kürze ist die neue Wählergemeinschaft Wir für Brüggen auch im Netz erreichbar und wird mit einem Hauswahlkampf beginnen, bei dem sich die Kandidaten aller Wahlbezirke vorstellen werden.

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