Unterschriftensammliung in Schwalmtal Anwohner beschweren sich über Ruhestörung und Müll

Schwalmtal · Anwohner rund um den Parkplatz an der St.-Michael-Straße in Schwalmtal-Waldniel ärgern sich weiter über nächtliche Partys und Müll. Wiederholt haben sie sich an die Verwaltung gewandt. Jetzt hoffen sie auf eine Lösung.

 In manchen Nächten wird der Parkplatz an St. Michael von laut Feiernden besucht, beschweren sich Anwohner. Sie haben Unterschriften wegen Ruhestörung und Müll gesammelt, diese der Verwaltung übergeben.

In manchen Nächten wird der Parkplatz an St. Michael von laut Feiernden besucht, beschweren sich Anwohner. Sie haben Unterschriften wegen Ruhestörung und Müll gesammelt, diese der Verwaltung übergeben.

Foto: Daniela Buschkamp

Immer wieder laute Partys am Abend und in der Nacht, zurückbleiben leere Flaschen und Müll: Darüber ärgern sich Anwohner rund um den großen Parkplatz an der St.-Michael-Straße. Dazu gehören die Eheleute Wolfgang und Monika Hügens. „Wir haben uns schon mehrfach bei der Verwaltung beschwert“, schildern die beiden. Sie empfinden die Situation als unhaltbar, hatten auf Unterstützung der Gemeindeverwaltung und insbesondere von Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) gehofft. Auch aktuell sei es wieder laut gewesen.

Und nicht nur sie ärgern sich und fühlen sich unwohl: Das Ehepaar hat 22 Unterschriften gesammelt von weiteren Nachbarn, die sich ebenfalls in ihrer Nachtruhe gestört fühlen. Diese Unterschriftenlisten haben die Nachbarn bei der Gemeindeverwaltung in Schwalmtal abgegeben. So wollten sie auf die Situation vor ihren Haustüren und Fenstern aufmerksam machen.

Diese Unterschriftensammlung  und die Berichterstattung beim „Bürgermonitor“ waren für eine weitere Anwohnerin der Anlass, ebenfalls aktiv zu werden. Sie schildert „Flaschen auf den Gehwegen, überquellende Mülleimer, Müllberge auf den Rasenflächen“. Zudem habe sie Wildpinkler beobachtet, die sich nicht nur an den Bäumen, sondern auch an parkenden Autos, Häuserwänden und im Innenhof des anliegenden Gebäudes erleichtern würden – „ekelerregend und auch ein hygienisches Problem“, meint sie. Außerdem  habe sie wiederholt  aufheulende Motoren und knatternde Auspuffanlagen gehört. Die Anwohnerin spricht von einer „Spirale aus Lärm und Müll“. An einen Aufenthalt auf der Terrasse sei wegen sehr lauter Musik zu allen Tages- und Nachtzeiten nicht mehr zu denken. Insgesamt fühlt sich die Anwohnerin inzwischen unwohl: „Ich vermeide es, spät am Abend über den Parkplatz zu gehen, bei mir meldet sich dann ein beklemmendes Gefühl – und ich bin nicht die einzige Frau, der es so geht“, hat sie auch Bürgermeister Gisbertz geschrieben.

In den späten Abend- und Nachtstunden ist der Parkplatz ein Treffpunkt; dann kann es unter Umständen laut werden, schildern Anwohner.

In den späten Abend- und Nachtstunden ist der Parkplatz ein Treffpunkt; dann kann es unter Umständen laut werden, schildern Anwohner.

Foto: Daniela Buschkamp

Alle, die wegen der nächtlichen lauten Treffen und des Mülls an der Unterschriftensammlung teilgenommen haben, hoffen weiter auf eine Lösung. Ob das möglich ist, werden sie am Dienstag, 15. November erfahren: Dann gibt es eine Einladung von Bürgermeister Andreas Gisbertz zu einem Treffen im Waldnieler Rathaus.

„Vertreter der Polizei, der Bürgermeister sowie der Leiter des Ordnungsamtes werden daran teilnehmen“, erklärt Jan Winterhoff, Pressekoordinator bei der Gemeindeverwaltung. „Ziel des Gespräches wird sein, die aktuelle Situation gemeinsam zu erörtern und über mögliche Lösungsansätze zu diskutieren. Im Anschluss daran werden wir die Situation erneut bewerten.“

Bisher hat die Verwaltung die Situation auf dem Parkplatz anders beurteilt als die Anwohner. Während diese von „Ruhestörungen“ sprachen, hatte Jan Winterhoff im September erklärt: „„Zunächst muss klargestellt werden, dass aus ordnungsbehördlicher Sicht in diesem Jahr keine Ruhestörungen im angesprochenen Bereich festgestellt werden konnten. Sowohl die Mitarbeiter des Ordnungsamtes als auch die Polizei bestreifen regelmäßig den Bereich und führen präventive Gespräche.“ Bei der Lage eines Wohnortes in unmittelbarer Nähe zu einem Parkplatz, zu befahrenen Straßen und Geschäftsgebäuden könne es unweigerlich auch in der Nacht zu einem gewissen Geräuschpegel kommen.

Auf die erneute Frage, ob die Verwaltung bei ihrer Einschätzung bleibe, dass es das Problem der Ruhestörung nicht gehe, weil die Anwohner diese nicht bei der Polizei angezeigt hätten, gab Jan Winterhoff aktuell keine Antwort. Die Anwohner hatten dagegen erklärt, wiederholt bei der Polizei wegen nächtlicher Ruhestörung angerufen zu haben, diese Vorfälle aber nicht hätten melden können. Ein Grund sei gewesen, dass die Polizei so spät gekommen sei, dass sie die Ruhestörer nicht mehr angetroffen hätte.

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