Stadtsauberkeit in Düsseldorf Naturschützer gegen Toiletten am Angermunder Baggersee

Düsseldorf · Bürger beklagen sich immer wieder über Exkremente von Besuchern des Sees. Mobile Toiletten sollen dennoch nicht aufgestellt werden.

Der Angermunder Baggersee ist ein beliebtes Ausflugsziel. Toiletten für Besucher sind aber nicht vorhanden.

Foto: Frank Hoffmeier

Die Verwaltung hat ein Konzept erstellt, mit dessen Hilfe die Konflikte rund um den Angermunder Baggersee entschärft werden sollen. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem Durchfahrtsbeschränkungen, die verstärkten Kontrollen von Halteverbotszonen und die Durchsetzung eines Badeverbotes. Nicht aufgegriffen in dem Konzept sind die Probleme durch fehlende Toiletten. „Die Bürger, Anwohner und Spaziergänger am Angermunder See beschweren sich, dass die Besucher des Angermunder Sees Urin und Kot hinterlassen“, erklärt Marianne Hagen (FDP), Mitglied in der Bezirksvertretung 5. Sie hat deshalb an die Verwaltung eine Anfrage gerichtet, um zu erfahren, ob die Stadt ein Konzept erarbeiten kann, wo Dixie-Toiletten aufgestellt werden könnten und wie viele dieser Toiletten in diesem Bereich notwendig wären.

Da der Angermunder Baggersee in einem Landschaftsschutzgebiet liegt, sieht die Untere Naturschutzbehörde solche Toiletten dort kritisch, teilt die Verwaltung nun in der Bezirksvertretung 5 mit. Denn nach dem Landschaftsplan ist es verboten, im Landschaftsschutzgebiet bauliche Anlagen zu errichten, Buden aufzustellen oder mit Kraftfahrzeugen Bereiche abseits befestigter Flächen zu befahren, zum Beispiel für den wiederholten An- und Abtransport der Toiletten. „Die mobilen Toiletten stellen aber vor allem durch ihr Erscheinungsbild eine wesentliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes dar“, führt die Stadtverwaltung aus. Zudem sei eine Reinigung der Toiletten in kurzen Intervallen nötig, „um die Dixi-Toiletten in einem von den Nutzern akzeptierten Zustand zu halten. Dies wird als unrealistisch eingestuft.“

Die Verwaltung befürchtet zudem, dass mobile Toiletten am Angermunder See eine erhebliche Präzedenzwirkung entfalten könnten und dann für andere Erholungsschwerpunkte in der Stadt, zum Beispiel die Rheinauen oder den Grafenberger und Aaper Wald, auch Toiletten-Anlagen gefordert werden.

Diese Antwort empfindet Marianne Hagen als unbefriedigend. „Wer nicht möchte, dass die Natur voller Exkremente ist, muss Toiletten aufstellen.“ Sie würde sich wünschen, dass eine Zählung der Besucher am Angermunder See erfolgt, damit festgestellt wird, „wie viele vielleicht ein Bedürfnis haben“.